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11.2.1.1 - Entwurf für eine Akademie der bildenden Künste, Aufriß und Schnitt



11.2.1.1 - Entwurf für eine Akademie der bildenden Künste, Aufriß und Schnitt


Inventar Nr.: GS 14924
Bezeichnung: Entwurf für eine Akademie der bildenden Künste, Aufriß und Schnitt
Künstler: Otto Friedrich Ludwig Appel (1812 - 1857), Zeichner/-in
Datierung: 1828
Geogr. Bezug:
Technik: Graphit, Feder in Schwarz, grau, braun, rosa laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: "J WHATMAN / TURKEY MILLS / 1821"
Maße: 46,1 x 64,1 cm (Blattmaß)
Maßstab: unbezifferter Maßstab ohne Maßeinheit
Beschriftungen: mittig: "Haupt Facade des Entwurfs zu einer Accademie der bildenden Künste." (Feder in Schwarz)
unten mittig: "Durchschnitt nach der Richtung A. B. der Grundrisse." (Feder in Schwarz)
verso: "inv. Friedrich Appel 1828" (Graphit)


Katalogtext:
Das großformatige Blatt mit dem Entwurf zu einer "Accademie der bildenden Künste" ist mit der Signatur "inv. Friedrich Appel 1828" versehen. Der Aufriß der Hauptfassade und der Schnitt auf diesem Blatt werden ergänzt durch den zugehörigen kleinformatigen Grundriß GS 15406.
Die langgestreckte, dreiundzwanzigachsige Fassade wird bestimmt durch die drei monumentalen, viersäuligen Portiken, die beide Geschosse überspannen und durch haushohe Türöffnungen zwischen den ionischen Säulen auffallen. Das Zentrum betont die hochaufragende turmartige Attika des an der Rückseite des Gebäudekomplexes gelegenen Versammlungssaals (vgl. GS 15406), die von Palmettenstirnziegeln sowie beiderseits von antikischen Figurengruppen in der Art der "Rossebändiger" bekrönt wird. Jeweils zwei Statuen von thronenden antiken Göttern flankieren auch die Freitreppen vor den Portiken. Vielfigurige Giebelszenen im antiken Stil und die floral ornamentierten Pfeiler zwischen den Fensteröffnungen geben der Fassade ein festliches Gepräge.
Der "Durchschnitt nach der Richtung A. B. der Grundrisse" zeigt den Längsschnitt des Gebäudekomplexes mit Blick auf die rückwärtigen Gebäude. Auffällig sind die halbrunden, eingeschossigen Anbauten vor der Hoffassade, die nach Maßgabe des Grundrisses GS 15406 die Zuschauerränge der Zeichensäle aufnehmen sollten.
Thema und Ausführung des Blattes zeigen einen deutlichen Zusammenhang mit zeitgenössischen akademischen Wettbewerbsprojekten. Deshalb läßt sich vermuten, daß der zu diesem Zeitpunkt sechzehnjährige Friedrich Appel diesen Entwurf im Unterricht an der Kasseler Akademie angefertigt hat. Sein Lehrer Professor Johann Heinrich Wolff hatte aus seinen Studienjahren in Paris die Themen und Kompositionsweisen der "École d'Architecture" mitgebracht, wie etwa seine Entwürfe für ein Nationalarchiv (L GS 15310 - L GS 15312) und andere öffentliche Gebäude belegen. Offensichtlich basierte sein Unterricht auf diesem Material.
Stand: August 2007 [UH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 20.09.2017



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