1.75.9.6 - Kassel, Lutherkirche, Entwurf für einen Altaraufsatz, Vorder- und Rückansicht, Schnitt



1.75.9.6 - Kassel, Lutherkirche, Entwurf für einen Altaraufsatz, Vorder- und Rückansicht, Schnitt


Inventar Nr.: L GS 14927
Bezeichnung: Kassel, Lutherkirche, Entwurf für einen Altaraufsatz, Vorder- und Rückansicht, Schnitt
Künstler: Hugo Schneider (1841 - 1925), Architekt/-in
Datierung: 1897
Geogr. Bezug: Kassel
Technik: Graphit, Feder in Schwarz, braun und blau laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 50,2 x 57,6 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: oben links: "Neubau der lutherischen Kirche zu Cassel / Altaraufsatz / 1/10 nat. Größe" (Feder in Schwarz)
oben rechts: "Blatt 686." (Feder in Schwarz)
unten links: "Cassel 1897. / H. Schneider." (Feder in Schwarz)


Katalogtext:
Auf dem Blatt sind mehrere Entwurfszeichnungen zum Retabel des Altars der Lutherkirche angelegt, nämlich ein Schnitt durch eines der rechten Vierpaßfelder des Retabels, eine Ansicht von vorne, eine Teilansicht von hinten und ein Teilgrundriß. Der Altarblock ist jeweils nur in groben Linien mit den Profilen und Abstufungen des Sockels, des Gesimses wie der Mensa angedeutet; weitere Details über den Unterbau des Retabels sowie über die Altarstufe finden sich auf den Blättern L GS 14954 und L GS 14974.
Grundriß und Schnitt machen deutlich, daß das Retabel äußerst flach gehalten ist und keine großen Tiefen oder Versprünge aufweist. Es handelt sich um eine reine Rahmenkonstruktion mit geringfügig versteiften Ecken, die mehrere bildliche Darstellungen aufnimmt. Diese scheinen in Malerei vorgesehen zu sein, da Grundriß und Schnitt keinerlei Plastizität der die Darstellungen enthaltenden Partien anzeigen.
Über einem schmalen Gesims schließt im Aufriß des Retabels ein über die ganze Breite gezogener Fries an, über dem erst eine vertikale Gliederung in einzelne Bildfelder einsetzt. In der Mittelachse des Altars ist in der Breite der Stipes ein Giebelfeld angelegt, das zwei Blendarkaden mit Dreipaßabschluß aufnimmt. In den Blendarkaden sind links Weinreben und Weinlaub sowie ein Schriftband mit der Aufschrift "Das ist mein Blut" dargestellt, während rechts Kornähren und das Schriftband "Das ist mein Leib" zu sehen sind. In die Zwickel zwischen Giebel und Blendarkaden sind florale Schmuckelemente eingesetzt. Auf der Spitze des krabbenbesetzten Giebels schließt sich, aus einer Kreuzblume erwachsend, ein hohes lateinisches Kreuz ohne Korpus an.
In Traufhöhe des Giebels setzen zu beiden Seiten niedrige, längsrechteckige Seitenfelder an, die mit einem Maßwerkkamm abschließen. Diese Seitenfelder nehmen jeweils zwei liegende Vierpässe auf, die mit Darstellungen der Evangelistensymbole gefüllt werden sollten.
Die Ecken des Retabels sind durch schmale, achteckige Pfeiler besonders betont, die jeweils einer Engelsfigur als Konsole dienen. Werkrisse zu diesen Figuren sind als L GS 14963 und L GS 14975 im Nachlaß Schneider erhalten.
Die Rückseite des Altars ist nahezu schmucklos. Die Struktur von Rahmen und Füllungen ist deutlich ablesbar, die Rückseiten aller Schmuckformen sind aber kaum ausformuliert. Den einzigen Akzent setzt ein Zinnenkranz oberhalb der Seitenfelder, den die schmucklose Rückseite des Maßwerkkamms überragt.
Stand: September 2007 [LK]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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