3.35.1.1 - Gelnhausen, Kaiserpfalz, Lageplan



3.35.1.1 - Gelnhausen, Kaiserpfalz, Lageplan


Inventar Nr.: GS 8024
Bezeichnung: Gelnhausen, Kaiserpfalz, Lageplan
Künstler: Leonhard Müller (1799 - 1878), Zeichner/-in
Datierung: um 1860
Geogr. Bezug: Gelnhausen
Technik: Feder in Braun
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 33,5 x 20,7 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: unten rechts: "Kaiserburg / zu / Gelnhausen." (Feder in Braun)
oben rechts: "Müller." (Feder in Braun)
unten rechts: "60 / 1924." (Graphit)
in der Darstellung: Legende (Feder in Braun)


Katalogtext:
Die von "Müller" signierte braune Federzeichnung auf braunem Papier zeigt einen detaillierten Situationsplan der Kaiserpfalz Gelnhausen. Die Kernburg, hier im oberen Blattdrittel als dunkel schraffierte "Ruine der Kaiserburg" ausgewiesen, befindet sich auf einer von der Kinzig umschlossenen, durch Wehre künstlich aufgestauten Insel. Über die Hälfte der Insel, die sog. Müllerwiese, blieb unbebaut, sie könnte bei Reichs- und Hoftagen als Zeltlager genutzt worden sein (Binding 1996, S. 268f.). Auf der Nord- und Westseite war die Burg von einer im Spätmittelalter errichteten Vorburg mit drei Brückentoren (Obernhäuser Tor, Haintor, Tränktor) umgeben. Die Ummauerung der Vorburg, die nur noch in geringen Resten existiert, ist nicht vor 1430 anzusetzen. Der nördliche Teil der Siedlung wurde erst um 1479 in die Ummauerung einbezogen (Biller 2000, S. 46f.). Im Norden und Westen war die Siedlung durch Wassergräben begrenzt, wobei der westliche erst ab den Hussitenjahren (1430er Jahre) mit der Bezeichnung "Hussitengraben" belegbar ist (Biller 2000, S. 42f.).
Die in Müllers Zeichnung schematisch eingetragenen Häuserzeilen zeigen die Fachwerkhäuser des 18. und 19. Jahrhunderts, die der von einer Ringmauer umgebenen Pfalzanlage vorgelagert sind. Der Name "Forstmeister" im Innenhof der westlichen Gebäudeanlage verweist dabei auf das Amt des in der Vorburg angesiedelten Burgmanns, dem die Verantwortung der kaiserlichen Wälder oblag. Einige der wenigen erhaltenen Gebäude aus dem Spätmittelalter sind die "Burgkaplanei" im ehemals mittleren Burgmannenhof, ein Fachwerkhaus mit steinernem Erweiterungsflügel, in dem sich heute das Burgmuseum befindet, sowie das Rathaus der Gemeinde Gelnhausen (Biller 2000, S. 46).
Stand: August 2007 [MH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 29.06.2022



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