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1.67.2.10 - Kassel, Martinskirche, Entwurf zu Zierelementen der Turmspitzen, Aufriß und Schnitt



1.67.2.10 - Kassel, Martinskirche, Entwurf zu Zierelementen der Turmspitzen, Aufriß und Schnitt


Inventar Nr.: L GS 18261
Bezeichnung: Kassel, Martinskirche, Entwurf zu Zierelementen der Turmspitzen, Aufriß und Schnitt
Künstler: Hugo Schneider (1841 - 1925), Architekt/-in
Datierung: 1890
Geogr. Bezug: Kassel
Technik: Graphit, Feder in Schwarz, rot laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 100,5 x 59 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: in der Darstellung: "Für die Anstreicher und Vergolder / Alle Eisentheile sind 2 Mal zu mennigen / und danach 3 Mal mit Oelfarbe in vorzu- / schreibenden Tönen, zuletzt graubraun / zu streichen / Danach die hier roth angelegten Theile / mit bester Blattvergoldung zu / versehen. / Zu veranschlagen ist wie folgt / Per 1 Anstrich der Spitze mit dem Hahn / 2 Vergoldung dieser Spitze / 3 Anstriche der Spitze m. d. Hahn / 4 Vergoldung derselben / 5 Anstrich der kleinen Spitze (dieselbe kommt im ganzen 8mal vor) / 6) Vergoldung dieser Spitze / Ferner anzugeben im Tagessatz für Nach- / bessern etwa beschädigten Anstrichs nach dem / Aufstellen der Spitzen, und zwar / nach Stunden wirklicher Arbeitszeit ge- / rechnet, ausschließlich Farbe, aber / einschl. Vorhaltung der Pinsel. H."; "Spitze der kleinen Ecktürmchen, für jeden Thurm 4 Stück." (Graphit)
unten rechts: "Cassel 1890 / H Schneider" (Feder in Schwarz)


Katalogtext:
Das in das Jahr 1890 zu datierende Blatt zeigt drei Detailzeichnungen zur Bekrönung mehrerer Kirchturmspitzen. Nahezu über die gesamte Blatthöhe angelegt ist die Skizze einer Turmspitze, auf die, über einem vermittelnden Nodus, ein Metallkreuz mit bekrönendem Wetterhahn aufgesetzt ist. Die Kreuzarme erhalten stilisierte Lilien als Schmuckform, die sich ebenfalls an zwei Zweigen unterhalb des Kreuzes sowie an vier von der Mitte des Kreuzes diagonal ausgehenden kurzen Zweigen finden. In der Zeichnung sind wesentliche konstruktive Elemente zur Montage des Kreuzes dargestellt. So tritt die Kreuzspitze oberhalb des Nodus in den obersten Balken der Dachkonstruktion ein. Darüber hinaus werden die Manschetten gezeigt, von denen der untere Teil des Kreuzes eingefaßt wird.
Das im zweiten Entwurf gezeigte Kreuz ist niedriger und wird bestimmt durch eine aufwendigere Blattzier, die vom Kreuzmittelpunkt ausgeht. Ein Sonnensymbol mit einer eingehängten Glocke bildet den oberen Kreuzabschluß. Schlicht fällt demgegenüber die letzte gezeigte Turmspitze aus, die aus einem zentralen Schaft mit abschließender Lilie sowie zwei diagonal vom Schaftfuß aus geführte, ebenfalls lilienbekrönte Zweige gebildet wird.
Die detaillierten handschriftlichen Notizen für Maler und Vergolder legen nahe, daß die Kreuze in der hier dargestellten Form ausgeführt worden sind, und zwar als Bekrönungen für die Türme der Martinskirche. Das Kreuz mit dem Hahn gelangte auf dem südlichen Turmhelm zur Ausführung, das Kreuz mit dem Glöckchen - das "Glöckchen über dem Turm" zählte zu den Wahrzeichen Kassels - auf der Spitze des nördlichen Turmhelms. Die schlichteren Spitzen bekrönten die acht Nebentürmchen.
Stand: September 2007 [LK]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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