2.3.17.15 - Kassel-Wilhelmshöhe, Schloß, Corps de Logis, Erdgeschoß, Empfangssaal (Raum 32), Entwürfe zu Fensterdraperien



2.3.17.15 - Kassel-Wilhelmshöhe, Schloß, Corps de Logis, Erdgeschoß, Empfangssaal (Raum 32), Entwürfe zu Fensterdraperien


Inventar Nr.: GS 15465
Bezeichnung: Kassel-Wilhelmshöhe, Schloß, Corps de Logis, Erdgeschoß, Empfangssaal (Raum 32), Entwürfe zu Fensterdraperien
Künstler: Johann Conrad Bromeis (1788 - 1855), Architekt/-in, Entwurf
unbekannt, Zeichner/-in, Ausführung
Datierung: 1825-1830
Geogr. Bezug: Kassel-Wilhelmshöhe
Technik: Graphit, Feder in Schwarz
Träger: Papier
Wasserzeichen: "J WHATMAN / 1825"
Maße: 45,2 x 36 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "fus."
Beschriftungen: in der Darstellung: "Für den mittleren Sal im Erdgeschoß zu Wilhelmshöhe" (Feder in Schwarz)
unten links: "4.)" (Graphit)
unten links: "266/1926" (Graphit)
verso: "266/1926" (Feder in Schwarz)


Katalogtext:
Auf dem Blatt befinden sich zwei Entwurfsvarianten für die Gestaltung dreier nebeneinander liegender Fenster, die der Beschriftung zufolge für den mittleren Saal im Erdgeschoß von Schloß Wilhelmshöhe bestimmt waren, demnach also die drei mittleren Fenster des Empfangssaals betrafen. Nach dem Ende des Königsreichs Westphalen wurde das Schloß renoviert, wobei die Innenräume umgestaltet und neu ausgestattet wurden (Katalog Kassel 1988/1, S. 17).
Die durch das Wasserzeichen in den Zeitraum zwischen 1825 und 1830 zu datierende Zeichnung führt sechs verschiedene Modelle zur Auswahl vor. Alle zeigen die für den Empirestil typischen Stoffkaskaden. Stoffbahnen werden stufig arrangiert, gerafft und an verschiedenen Stellen fixiert. Seitlich fallen die Enden bis auf die Doppelfalte beim letzten Fenster der unteren Reihe in einfachen Faltenwürfen herab. Mit Ausnahme des mittleren Modells der oberen Fensterreihe wird die rundbogige Fensterform dabei ignoriert. Nur hier erfolgt eine mehrteilige, der Fensterform folgende Aufhängung durch rosettenförmige Halter. Bei den anderen Draperien werden die Enden der Stoffbahnen entweder seitlich über die Vorhangstange gelegt oder - wie beim letzten Modell - um schwanenförmige Halter geschlungen. Dabei wird die Mitte durch unterschiedlich gestaltete Ringe in Form eines Lorbeerkranzes, eines Schwanes mit Ring im Schnabel und einer Lyra betont, die an der Vorhangstange bzw. am Fensterscheitel befestigt sind und durch die die Enden einzelner Stoffbahnen hindurchgeführt werden. Bei dem mittleren Modell in der unteren Reihe wird die Stangenmitte durch ein umkränztes und bekröntes Medaillon mit den Initialen des Kurfürsten Wilhelm II. akzentuiert. Bei der Anfertigung derartiger Entwürfe wurde häufig auf Vorlagenwerke wie den "Recueil de Draperies" von d'Hallevant oder das "Journal des Luxus und der Moden" zurückgegriffen.
Das Blatt ist Teil des Konvoluts, das 1926 von der Witwe des Hoftapezierers Carl Riehl an die Staatlichen Kunstsammlungen Kassel abgegeben wurde.
Stand: Mai 2005 [MH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 05.09.2022



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