12.5.2.1 - Entwurf zu einer Villa im palladianischen Stil, Studienblatt, Aufriß



12.5.2.1 - Entwurf zu einer Villa im palladianischen Stil, Studienblatt, Aufriß


Inventar Nr.: GS 12630
Bezeichnung: Entwurf zu einer Villa im palladianischen Stil, Studienblatt, Aufriß
Künstler: Johann Conrad Bromeis (1788 - 1855), Zeichner/-in
Datierung: 1803
Geogr. Bezug:
Technik: Graphit, Feder in Schwarz, grau, braun, ocker und blau laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: Wappenschild mit Bienenkorb und "HONIG", darunter "J H & Z"
Maße: 45 x 60,5 cm (Blattmaß)
35,2 x 51,5 cm (Darstellungsmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: oben rechts: "Fol. XXI a1" (Graphit)
oben rechts: "VI 2" (Farbstift in Rot)
unten rechts: "C. Bromeis. 1803." (Feder in Schwarz)


Katalogtext:
Das Studienblatt von Bromeis, das ebenso wie der Idealentwurf in der Art des Pantheons GS 12558 in das Jahr 1803 datiert ist, zeigt eine siebenachsige Villa mit zweieinhalb Geschossen und zentraler Kuppel im palladianischen Stil. Aufbau und Gliederung orientieren sich an einem Entwurf seines Lehrers Heinrich Christoph Jussow aus dessen Studienzeit GS 6265, der sich an Palladios Villa Rotonda anlehnt. Im Unterschied zu Jussow verzichtet Bromeis aber auf das Sockelgeschoß mit Freitreppe, wodurch der Bau gedrungener wirkt. Die in Jussows Entwurf weitgehend geschlossenen Mauerflächen werden hier durch die regelmäßige Fensterordnung in den zweieinhalb Geschossen unterbrochen, wobei die mittlere Etage als Mezzanin ausgebildet ist.
Das gestaltgebende Element des zwischen die Risalite eingestellten ionischen Portikus, der im Obergeschoß betretbar und mit einer Balustrade abgeschlossen ist, übernimmt Bromeis von Jussow, ebenso wie die in das pyramidale Dach eingesetzte Tambourkuppel, die aber hier im Vergleich zum Baukörper deutlich kleiner und im Verhältnis zum Dach disproportioniert erscheint.
Bromeis versucht in dieser frühen Studie, den Entwurf seines Lehrers mit eigenen Ideen anzureichern, wird aber in den Proportionen und der kleinteiligen Struktur dem ursprünglich palladianischen Charakter der Architektur nicht gerecht.
Stand: Mai 2005 [UH]


Literatur:
Katalog Kassel 1988/1, Kat.Nr. 1, Abb. S. 25; Hoffmann 1994, S. 426, Abb. 261


Letzte Aktualisierung: 20.09.2017



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