11.2.7.1 - Entwurf für ein profanes basilikales Gebäude, Grundriß

Katalogtext:
Müller war bereits seit zwei Jahren als Baukondukteur in Wilhelmshöhe beschäftigt, als der vorliegende Grundriß eines öffentlichen Gebäudes unbekannter Bestimmung entstand. Aufriß und Schnitt (GS 15580) befinden sich auf einem weiteren Blatt.
Ein Vier-Säulen-Portikus erschließt den Bau und führt zunächst in eine transversale Vorhalle, der seitlich zwei hintereinander liegende Räume zugeordnet sind. Diese Dreiteilung erscheint wie eine Vorbereitung auf die Dreischiffigkeit der siebenachsigen Halle, wobei die Trennung hier durch die beiden Säulenreihen herbeigeführt wird. Die Schmalseiten zeigen jeweils drei breite Eingänge sowie seitlich davon Rundbogennischen, die, wie die Querschnittdarstellung verdeutlicht, als Standorte für Figuren vorgesehen sind. Der hintere Gebäudeteil nimmt spiegelbildlich die Aufteilung des Eingangsbereichs wieder auf. Mit der hier angelegten zusätzlichen Erschließung scheint sogar eine vergleichbare Nutzung des Bereichs vorzuliegen.
Auf der Grundlage des profanen basilikalen Bautypus altrömischer Prägung legte Müller einen streng axialen Gestaltungsentwurf vor, der idealtypische Züge aufweist. Dabei ist die Funktion des Gebäudes unklar. Das antikisierende, in Aufriß und Querschnitt (GS 15580) ersichtliche Figurenprogramm läßt auf eine kulturelle Nutzung schließen.
Stand: August 2007 [MH]