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4.2.1.1 - Aachen-Burtscheid, Entwurf für ein Kriegerdenkmal, Vorderansicht



4.2.1.1 - Aachen-Burtscheid, Entwurf für ein Kriegerdenkmal, Vorderansicht


Inventar Nr.: L GS 15838
Bezeichnung: Aachen-Burtscheid, Entwurf für ein Kriegerdenkmal, Vorderansicht
Künstler: Hugo Schneider (1841 - 1925), Zeichner/-in
Datierung: 1871
Geogr. Bezug: Aachen-Burtscheid
Technik: Graphit, Feder in Schwarz
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 67 x 50,9 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "Fs. Rh."
Beschriftungen: oben links: "1." (Farbstift in Rot)
oben links: "Krieger-Monument / für den Kirchhof zu / Burtscheit" (Feder in Schwarz)
unten rechts: "H. Schneider / Aachen 1871." (Feder in Schwarz)


Katalogtext:
Das Blatt zeigt einen Aufriß für ein Kriegerdenkmal in neogotischen Formen, das für den Friedhof in Burtscheid konzipiert wurde. Über einem zwei Stufen hohen Sockel erhebt sich das Kriegerdenkmal auf einem quadratischen Sockel mit hoher, abgestufter Basis. Es schließt sich ein am unteren und oberen Rand von einem profilierten Gesims eingefaßter ungegliederter Block an, auf dem über einer Abschrägung der reich verzierte Aufbau des Denkmals aufgeführt ist. Zwei über polygonalen, zweifach zurückspringenden Plinthen stehende Säulchen mit Blattkapitellen rahmen je eine Seite des Aufbaus ein. Die in der Ansicht dargestellte Seite zeigt unterhalb eines flachen Dreipaßbogens eine typisierte Inschrift, von der lediglich die ersten Worte "In memoriam" inhaltlich ausgeführt sind. Oberhalb schließt ein in Blendmaßwerk ausgeführter Dreipaß an, der das Reichswappen mit Adler und die darüber stilisiert dargestellte Reichskrone einfaßt.
An die oberhalb der Säulen folgende Kämpferzone schließen sich zwei hochrechteckige Kassettenfelder an, während der Dreipaß mit Wappen von einem mehrfach gekehlten Bogen begleitet wird, über dessen Scheitel ein weiteres, inhaltlich nicht näher ausgeführtes Schriftband geführt wird. Mittig oberhalb des Dreipasses schließt sich ein spitzer Ziergiebel an, der einen mit Eichenlaub um eine zentrale Rose gefüllten Dreipaß aufnimmt und in einer bekrönenden Kreuzblume ausläuft. Schlichte Fialtürmchen mit einem gedrungenen, durch eine Spitznische gegliederten Schaft und überhöhten, krabbenbesetzten Turmhelmchen begleiten den Ziergiebel zu beiden Seiten. Mittig aus dem Aufsatz heraus erhebt sich eine mächtige, krabbenbesetzte Pyramide, deren Abschluß eine monumentale Figur des auferstandenen Christus mit Siegesfahne darstellt. An der linken Seite des Denkmals, einen Fuß auf die unterste Stufe des Sockels gestellt, ist ein Soldat in Kavallerieuniform dargestellt.
Aus dem Entwurf geht nicht eindeutig hervor, zu welchem Anlaß das Kriegerdenkmal geplant wurde, da weder in den Inschriften noch in der Ikonographie eindeutige Bezüge aufzeigt werden. Das Entwurfsdatum 1871 ließe an ein Monument für die Gefallenen im Krieg gegen Frankreich denken. Tatsächlich steht in Aachen-Burtscheid auf dem Heisbergfriedhof ein Kriegerdenkmal zum Gedenken an die Gefallenen im deutsch-französischen Krieg von 1871, das in der Grundkonzeption bei einigen Abweichungen im Hauptgeschoß dem Schneiderschen Entwurf folgt. Eine Zuschreibung des ausgeführten Denkmals an Schneider ist allerdings nach bisheriger Quellenlage nicht möglich.
Stand: September 2007 [LK]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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