1.5.6.15 - Kassel, Rotes Palais, Beletage, Grüner Saal, Plafondentwurf, Untersicht



1.5.6.15 - Kassel, Rotes Palais, Beletage, Grüner Saal, Plafondentwurf, Untersicht


Inventar Nr.: SM-GS 1.3.843
Bezeichnung: Kassel, Rotes Palais, Beletage, Grüner Saal, Plafondentwurf, Untersicht
Künstler: Johann Conrad Bromeis (1788 - 1855), Entwurf
Christian Heinrich Achenbach (1799 - 1860), Ausführung
Datierung: 1828
Geogr. Bezug: Kassel
Technik: Graphit, Feder in Schwarz, laviert und koloriert
Träger: chamoisfarbenes Papier
Wasserzeichen: "J WHATMAN 1823"
Maße: 45,2 x 56,5 cm (Blattmaß)
Maßstab: unbezifferter Maßstab ohne Maßeinheit
Beschriftungen: oben: "Palais Neubau Project zur Décoration des mittleren grünen Saals" (Feder in Schwarz)
verso: "10" (Farbstift in Rot)


Katalogtext:
Eine längere Entwurfsphase kennzeichnet die Deckengestaltung für den großen, hinter dem Mittelrisalit gelegenen Saal in der Beletage (s. Bidlingmaier 2000, S. 232-237).
Der vorliegende klassizistische Plafondentwurf zeigt in der Mitte ein großes kreisförmiges Gemälde, in der die Menschwerdung mit der Bitte des Prometheus um Belebung seines künstlichen Menschen thematisiert wird. Ein Fries aus Quadratfeldern, die hölzerne Deckenkassetten rezipieren, umfaßt die zentrale Darstellung. Die Streifen an den Schmalseiten werden durch ein rechteckiges Mittelfeld und jeweils zwei quadratische Eckfelder gegliedert. Auf einem Fond in Lila und Bronze finden sich abermals antikisierende Figuren mit allegorischen Darstellungen der Blüte und Belohnung der Künste sowie der vier Elemente (Bidlingmaier 2000, S. 339, Kat.Nr. 287), wobei die Eckfelder durch die Medaillonform in Verbindung zur Plafondmitte stehen. Antikisierende Figurenszenen waren bereits Teil des ersten Entwurfs von Bromeis für den Konsolfries des Raumes, der nach dem Willen des Kurfürsten Darstellungen aus der römischen Geschichte zeigen sollte (Bidlingmaier 2000, S. 235).
Dem Entwurf gingen zwei weitere, nicht figurale Gestaltungsvorschläge voraus, die gerahmte, von Rosetten, Mäandern und Arabesken dominierte Dekore in den Hauptfarben Gold und Grün, Beige und Blau zeigen. Unter ihnen befindet sich auch der approbierte Entwurf VSG 1.3.842, der 1827 jedoch verworfen wurde. Nachfolgend entwickelte Bromeis den hier vorliegenden Deckendekor, dessen zentrale Darstellung aber nicht die Zustimmung des Kurfürsten fand ("Das Rundgemählde aber wird den Saal nur klein machen. Wenn die Figuren nicht in Vollkommenheit gemahlt werden, so ist es besser, sie wegzulassen", StAM Best. 7b 1, Nr. 166 [247, 253], zit. nach Bidlingmaier 2000, S. 236). Zur Ausführung gelangte im Sommer 1828 der Entwurf eines großen, längsovalen Mittelfelds mit drei Rosetten, das von zwei längsrechteckigen Feldern mit Arabesken sowie von kleinen quadratischen Eckfeldern mit Jahreszeiten-Allegorien umfaßt wird.
Stand: August 2007 [MH]


Literatur:
Holtmeyer 1923, Taf. 288; Bidlingmaier 2000, S. 237f. m. Abb. u. S. 339, Kat.Nr. 287


Letzte Aktualisierung: 09.04.2015



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