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2.1.2.2 - Kassel-Wilhelmshöhe, Lageplan von Schloß und Garten Weißenstein



2.1.2.2 - Kassel-Wilhelmshöhe, Lageplan von Schloß und Garten Weißenstein


Inventar Nr.: SM-GS 1.3.857
Bezeichnung: Kassel-Wilhelmshöhe, Lageplan von Schloß und Garten Weißenstein
Künstler: Carl Friedrich Philipp von Baumbach (tätig um 1780 - um 1793), Zeichner/-in
Datierung: um 1780
Geogr. Bezug: Kassel-Wilhelmshöhe
Technik: Graphit, Feder in Schwarz, grau, rosa, grün und blau laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 94 x 45,3 cm (Blattmaß)
Maßstab: unbezifferter Maßstab ohne Maßeinheit
Beschriftungen: unten links: "Plan / von / denen Anlagen zu / Weissenstein / wie Solche in denen Jahren / 1770 bis 1780 gewesen" (Feder in Schwarz)
in der Darstellung: "Copirt von C:F:P: von Baumbach" (Feder in Schwarz)
unten links: "43 189" (Graphit)
verso: "G [?] K. [?] I 43 189"; "(293)"; "20" (Graphit)


Katalogtext:
Der Plan zeigt die Weißensteiner Anlagen im Zustand wie "Solche in denen Jahren / 1770 bis 1780 gewesen" sind. Tatsächlich bestehen in der Darstellung enge Beziehungen zu einigen anderen Gesamtplänen, die in der Zeit zwischen etwa 1775 und 1780 von verschiedenen Zeichnern angefertigt wurden. Es handelt sich um die Blätter von Carl Ferdinand Bosse von 1776 (Technische Universität Berlin; vgl. Becker/Humborg 2002, S. 9), um GS 18298 von etwa 1778 sowie um ein Blatt von J. P. Muller (um 1780, Darmstadt, Hessische Landes- und Hochschulbibliothek, Plansammlung, Mappe 236/19; vgl. Dittscheid 1987, Taf. 5). Der Plan Baumbachs weist auffallende Übereinstimmungen mit dem Bosses auf, zeigt allerdings auch kleinere Abweichungen wie die rechtwinklige Wegeverbindung zwischen den Häusern des Solon und des Aristipp (GS 18298, Nr. 27 u. 68) und zwei Wasserbecken, eine andere Wiedergabe der Fläche des Huteplatzes (vgl. GS 18298, Nr. 7) oder die Form der Geländeterrassierung westlich des Oktogons. Daß diese Einzelheiten auch in den anderen genannten Plänen nicht vorkommen, könnte auf die Verwendung einer bislang nicht bekannten Karte als Vorlage zurückzuführen sein.
Der Plan wird in der Legende ausdrücklich als Kopie kenntlich gemacht. Der als "C. F. P. von Baumbach" signierende Zeichner ist sehr wahrscheinlich identisch mit dem Autor der Bestandsaufnahme des Eichwäldchens bei Kassel (Marb. Dep. 254,35), wie aus dem Vergleich von Zeichenart und Schriftduktus hervorgeht. Da beide in Frage kommenden Namensträger Carl Friedrich Philipp von Baumbach 1777 geboren wurden (Buttlar 1888, Taf. III von Baumbach; Losch-Kartei), läßt sich die Darstellung in die 1790er Jahre datieren. Da noch die Bezeichnung "Weißenstein" verwendet wird, ergibt sich als Terminus ante quem das Jahr 1798. Dieser Datierungsvorschlag würde auch den Verweis auf einen nicht mehr aktuellen Zustand der Anlagen erklären.
Der Plan, der längere Zeit im Weißensteinflügel des Schlosses Willhelmshöhe hing (Schenk zu Schweinsberg 1962, S. 25; Hannwacker 1992, S. 287, Anm. 661), ist stark verblaßt und hatte schwere Riß- und Knickschäden, die zu einem unbekannten Zeitpunkt restauriert worden sind. Für die Wiedergabe in der Publikation Holtmeyers von 1913 wurde er bzw. die Reproduktion retuschiert (Holtmeyer 1913, Abb. 2 u. 5).
Stand: August 2007 [GF]


Literatur:
Holtmeyer 1913, S. XXI, Abb. 2 u. 5; Schenk zu Schweinsberg 1962, S. 25; Hannwacker 1992, S. 287, Anm. 661 u. Abb. 93; Becker/Karkosch 2007, S. 79, Abb. 72


Letzte Aktualisierung: 02.03.2023



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