1.18.3.1 - Kassel, Hessisches Landesmuseum, Erdgeschoß, Durchgang vom Vestibül zum Antikensaal und Eingang zum Antikensaal, Entwurf für das Stuckgewölbe und den Eingangsbereich, Schnitt, Untersicht, Aufriß



1.18.3.1 - Kassel, Hessisches Landesmuseum, Erdgeschoß, Durchgang vom Vestibül zum Antikensaal und Eingang zum Antikensaal, Entwurf für das Stuckgewölbe und den Eingangsbereich, Schnitt, Untersicht, Aufriß


Inventar Nr.: GS 18645
Bezeichnung: Kassel, Hessisches Landesmuseum, Erdgeschoß, Durchgang vom Vestibül zum Antikensaal und Eingang zum Antikensaal, Entwurf für das Stuckgewölbe und den Eingangsbereich, Schnitt, Untersicht, Aufriß
Künstler: Theodor Fischer (1862 - 1938), Architekt/-in, Entwurf
Datierung: 29.01.1912
Geogr. Bezug: Kassel
Technik: Feder in Gold
Träger: Transparentpapier
Wasserzeichen: -
Maße: 69,7 x 92,8 cm (Blattmaß)
Maßstab: "1:20"
Beschriftungen: oben links: "Landesmuseum zu Cassel / Stuckgewölbe im Durchgang vom Vestibül zum Antikensaal / und Eingang zum Antikensaal von Norden her." (Feder in Gold)
links: "Links von der Axe CD / sind die Distanzen der / Centren O1 O2, O2 O3 je / etwas kleiner als O3 O4 / d. h. als rechts von der Axe, / wo die Entfernungen der Centren constant sind. / In Beziehung auf Axe / AB sind alle Centern- [sic] / distanzen constant." (Feder in Gold)
unten links: gezeichnet: [Symbol] (Feder in Gold)
unten rechts: "29. I. 12 / Der Architect: / Th. Fischer." (Feder in Gold)


Katalogtext:
Der zentrale Raum des Landesmuseums ist der im Mitteltrakt gelegene große Saal, der für die Präsentation der Antikensammlung bestimmt war. Man erreicht ihn vom quer gelagerten Foyer durch einen um vier Stufen erhöhten Durchgang, den ein niedriges Tonnengewölbe mit flachem Relief überspannt. Eine Rahmung aus rötlichem Stucco lustro in Schuppenmuster umgibt den Eingang zu seiten des Durchgangs. Im Bereich des Foyers wird der Treppenaufgang zudem durch niedrige, zweifach gestufte Wangen optisch hervorgehoben. Diese Raumfolge war in "wohlberechneter Steigerung des Eindrucks" (Boehlau 1919, S. 4ff., zit. nach Gercke 1988, S. 96) inszeniert worden. Der Besucher wird "aus der langgestreckten dämmrigen Vorhalle über eine Treppe in einen niedrigen, mit einem Tonnengewölbe überspannten Durchgang geführt, bei dessen Verlassen er den 10 m hohen, basilikal beleuchteten Raum betritt […]" (Boehlau 1919, S. 4ff., zit. nach Gercke 1988, S. 96).
Ein Längsschnitt des Durchgangs mit einer darüber angeordneten Untersicht des Gewölbes ist in der linken Blatthälfte zu sehen. Die Rundbogenöffnung führt zu den Treppenaufgängen. Das Gewölberelief zeigt ein Gittermuster aus Medaillons, die mit fliegenden Vögeln besetzt sind, das in dieser Form nicht zur Ausführung kam. Die stärker an dem Schuppenmuster orientierten Rahmenformen umschließen Vogelkäfige, Masken, siebenarmige Leuchter u. a. In der rechten Blatthälfte ist der Durchgang vom Antikensaal mit dem Fensterfeld dargestellt, das von einem Treppenpodest Einblick in den Antikensaal gewährt. Auch hier weicht der Entwurf von der späteren Umsetzung ab. Statt des Reliefs in Schuppenmusterform war über der gedrückten Bogenöffnung zunächst eine quadratische Felderung vorgesehen, die möglicherweise auf die Deckenstruktur des Antikensaals Bezug nehmen sollte. Der antikisierende Dekor in den Feldern aus Fischen, Vögeln und Schlangen fiel dagegen weg, statt dessen sind seitliche Motivbänder ausgeführt worden. Ebenfalls nicht realisiert wurden die beiden seitlichen Figuren in Gestalt einer Seeschlange und eines Zentauren, die die Kapitellzone der rahmenden Lisenen bekrönen.
Der Entwurf wurde von Fischer 1912 in München angefertigt. Zu dieser Zeit war dieser Bereich so weit fertiggestellt, daß "Die Maße […] am Bau zu nehmen / die eingetragenen zu controllieren [waren]!"
Stand: August 2007 [MH]


Literatur:
Schmidt 1988, S. 21, Abb. 13a


Letzte Aktualisierung: 20.09.2017



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