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2.6.9.3 - Kassel-Wilhelmshöhe, Löwenburg, Bergfried, 2. Obergeschoß, Rittersaal, Entwurf für ein Trophäengehänge



2.6.9.3 - Kassel-Wilhelmshöhe, Löwenburg, Bergfried, 2. Obergeschoß, Rittersaal, Entwurf für ein Trophäengehänge


Inventar Nr.: GS 12799
Bezeichnung: Kassel-Wilhelmshöhe, Löwenburg, Bergfried, 2. Obergeschoß, Rittersaal, Entwurf für ein Trophäengehänge
Künstler: Johann Christian Ruhl (1764 - 1842), fraglich
Datierung: 1792
Geogr. Bezug: Kassel-Wilhelmshöhe
Technik: Graphit, Feder in Schwarz, grau und gelb laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: angeschnittenes Posthornwappen von D&CBLAUW
Maße: 23,9 x 19,1 cm (Blattmaß)
gerahmtes Oval 19,2 x 11,9 cm (Darstellungsmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen:


Katalogtext:
Ein aus der Sammlung Alexander Fiorino stammendes Konvolut von zehn Blättern mit den Darstellungen von mittelalterlichen Trophäen wurde bereits von Paetow dem Werk Johann Christian Ruhls zugerechnet - eine Einschätzung, der sich Wolfgang Riedl im Rahmen seiner monographischen Arbeit über den Künstler anschloß (Riedl 1993, S. 50f.). Auffällig ist jedoch der starke Qualitätsunterschied zu anderen Arbeiten Ruhls. Die Trophäendarstellungen wirken ungelenk und sind nicht unmittelbar mit seiner Zeichentechnik in Übereinstimmung zu bringen. Die Zuschreibung erscheint daher nicht ganz unzweifelhaft.
Gegenstand und Motivik dieser ovalen Felder, die mit Schilden, Waffen und Harnischen in unterschiedlicher Kombination gefüllt sind, lassen einen Zusammenhang mit der Ausstattung der Räumlichkeiten in der Löwenburg vermuten. Durch die Beischrift des Blattes GS 12803, in der die Löwenburg explizit genannt wird, läßt sich diese Vermutung auch bestätigen. Demnach sind die Zeichnungen zu einem sehr frühen Zeitpunkt (1792), noch vor der Grundsteinlegung, entstanden und zeugen somit von einer frühzeitigen Planungstätigkeit.
Das Konvolut gehört, wie eine Auflistung der Graphikbestände von Alexander Fiorino aus dem Jahr 1919 zeigt, wohl zu den frühen von ihm veräußerten Blättern. Dort findet sich der Eintrag "Löwenburg 11 Schmuck Chr. Ruhl" (mhk, Graphische Sammlung, Archiv, Sammelmappe "Alexander Fiorino - eigenhändige Listen seiner Graphik, 1919").
Wie auf dem hier vorliegenden Blatt wird das Tropaion-Motiv stets auf einem ovalen Medaillon, das in ein rechteckiges Feld mit ausgeschiedenen Zwickeln einbeschrieben ist, in leicht abgewandelter Form präsentiert. Im vorliegenden Fall wird das Zentrum von einem herzförmigen Schild mit dahinter gekreuztem Waffengehänge eingenommen. Die Aufhängung erfolgt durch eine Schärfe, die an einer kleinen Löwenmaske arretiert ist. Unterhalb des Schildes sind die Enden verschlungen und werden in scheinbar gekrümmter Beweglichkeit seitlich ausgestellt.
Stand: August 2007 [MH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 09.04.2015



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