1.15.2.1 - Kassel, Entwurf zu einem Fries am Thron von König Jérôme im Ständepalast, Aufriß und Schnitt



1.15.2.1 - Kassel, Entwurf zu einem Fries am Thron von König Jérôme im Ständepalast, Aufriß und Schnitt


Inventar Nr.: GS 11313
Bezeichnung: Kassel, Entwurf zu einem Fries am Thron von König Jérôme im Ständepalast, Aufriß und Schnitt
Künstler: Auguste Henri Victor Grandjean de Montigny (1776 - 1850), Architekt/-in
Datierung: 1810 (?)
Geogr. Bezug: Kassel
Technik: Graphit, Feder in Braun
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 26,6 x 56,8 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: in der Darstellung: "Corniche zum Thron Kuppel Grandjean" (Graphit)
in der Darstellung: "Grandjean de Montigny" (Graphit)


Katalogtext:
Die beiden mit den unterschiedlichen Inventarnummern GS 11313 und GS 12228 versehenen Blätter gehörten ursprünglich zusammen und wurden zu einem späteren Zeitpunkt auseinandergeschnitten.
Die Zeichnung zeigt den Entwurf zu einem Teil des Thrones für König Jérôme im Ständesaal des von Grandjean de Montigny zum "Palais des Etats" umgestalteten Museums Fridericianum in Kassel. Es handelt sich um den ringförmigen Fries, auf dem die abschließende Kuppel über den Lambrequins saß, die von dem Architekten selbst in der Publikation über das "Palais des États" beschrieben wird: "Le dais du trône est formé d'une couronne de feuilles de chêne et de têtes des lions surmontées de plumes blanches" (Grandjean de Montigny 1810, S. 8 sowie Taf. VIII; zum Thron Jérômes vgl. Holtmeyer 1914; Woringer 1916). Dargestellt ist der rechte Abschnitt des Frieses mit zwei Löwenköpfen in verschiedener, der Rundung entsprechender perspektivischer Sicht. Lediglich im ursprünglich linken Teil (jetzt GS 12228) sind die weiteren Dekorationsdetails genauer gezeigt: das auf einem noch erkennbaren Raster entwickelte Eichenlaub, die Bestandteile des Astragals und der Eierstab, dessen Plastizität an einer Stelle zusätzlich durch Schraffuren herausgearbeitet ist. Das Profil der Einzelteile ist am linken Rand von GS 12228 sowie in GS 11313 mit Graphit eingetragen. Auch unter den Löwenköpfen werden die mit einem weichen Material skizzierten Vorzeichnungen sichtbar, die dann bei der Ausführung in schwungvoll-sicherem Zeichenduktus noch modifiziert wurden. Sie weisen große Ähnlichkeiten besonders in den Maulpartien und den pausbäckigen Wangen mit den beiden wasserspeienden Löwenhäuptern auf einem Blatt von Grandjeans "Diversi frammenti antichi" auf (Diversi frammenti antichi disegnati in Roma da A. Grandjean Architetto, 1808; vgl. dazu Katalog Boulogne-Billancourt 1988, S. 18 u. 20, Nr. u. Abb. 7; Stich L GS 12323).
Stand: September 2004 [GF]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 20.09.2017



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