1.2.3.1 - Kassel, Landgrafenschloß, Bauaufnahme des Erdgeschosses, Grundriß



1.2.3.1 - Kassel, Landgrafenschloß, Bauaufnahme des Erdgeschosses, Grundriß


Inventar Nr.: GS 12275
Bezeichnung: Kassel, Landgrafenschloß, Bauaufnahme des Erdgeschosses, Grundriß
Künstler: Tobias Niclas Mollwiz (um 1705 - 1779), Zeichner/-in
Datierung: um 1735-1737
Geogr. Bezug: Kassel
Technik: Graphit, Feder in Schwarz und Grau, grau laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: Lilie
Maße: 36,8 x 24,2 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "Pieds"
Beschriftungen: oben mittig: "Plan du Rez de Chausée du Chateau dè Cassel" (Feder in Schwarz)
unten rechts: "T. N. Mollwiz delin:" (Feder in Schwarz)
in der Darstellung: diverse Erläuterungen (Feder in Schwarz)


Katalogtext:
Die vier zusammengehörigen Grundrißzeichnungen des alten Landgrafenschlosses in Kassel (GS 12275, GS 12979, GS 12980, GS 12981) sind in zwei Fällen signiert von Tobias Niclas Mollwiz, der nach den Archivalien im Hessischen Staatsarchiv Marburg (StAM K 159, S. 297ff.; K 177, Bl. 553; Best. 5, 4717) bemüht war, im fürstlichen Bauamt Anstellung zu finden, letztendlich aber als Skribent und Registrator tätig war. Dementsprechend sind auch keine weiteren Zeichnungen von seiner Hand bekannt. Obwohl in der Beschriftung der Zeichnung der Beletage auf einen Grundriß von Louis Remy de La Fosse von 1722 Bezug genommen wird, sind die Blätter wohl um 1735/37 zu datieren, die Zeit, in der Wilhelm von Hessen-Kassel, der spätere Landgraf Wilhelm VIII., als Statthalter für Friedrich I., König von Schweden, fungierte und Tobias Niclas Mollwiz ohne Besoldung im fürstlichen Bauamt arbeitete. Deshalb kann man vermuten, daß auch die drei anderen Zeichnungen von Mollwiz Kopien nach älteren Blättern sind.
Die französische Beschriftung der Räume im Erdgeschoßgrundriß entspricht derjenigen, die Louis Remy de La Fosse in seiner 1722 datierten Zeichnung derselben Etage im Hessischen Staatsarchiv Marburg (StAM 300 P II 342/2) verwandte. De La Fosse schlägt in diesem Blatt den Ersatz der westlichen Wendeltreppe durch eine Podesttreppe neben dem Eingang vor, wodurch der Eingangsflügel verbreitert wird. Graphiteinzeichnungen betreffen die Räume im stadtseitigen Backhausbau und im Rotensteinflügel, wobei offensichtlich auf die darüberliegenden Räume Bezug genommen wird. Demgegenüber zeigt Mollwiz den tatsächlichen Zustand des hauptsächlich für Wirtschaftsräume vorgesehenen Geschosses. Wie noch in der späteren Bauaufnahme Johann Henrich Wolffs von 1774 (StAM P II 342/3/1) befinden sich rechts des Eingangs die Küchenräume, links davon die Bäckerei und die Apotheke sowie im stadtseitigen Flügel die Licht- und Silberkammern.
Stand: September 2004 [UH]


Literatur:
Heppe 1995, Abb. 4


Letzte Aktualisierung: 20.09.2017



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