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2.8.7.1 - Kassel-Wilhelmshöhe, Mulang (?), Entwurf für ein Wirtschaftsgebäude, Grundriß, Aufriß und Schnitt



2.8.7.1 - Kassel-Wilhelmshöhe, Mulang (?), Entwurf für ein Wirtschaftsgebäude, Grundriß, Aufriß und Schnitt


Inventar Nr.: GS 12791
Bezeichnung: Kassel-Wilhelmshöhe, Mulang (?), Entwurf für ein Wirtschaftsgebäude, Grundriß, Aufriß und Schnitt
Künstler: unbekannt
Datierung: um 1785
Geogr. Bezug: Kassel-Wilhelmshöhe
Technik: Feder in Schwarz, grau, rosa, grün und ocker laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: "C&IHONIG"
Maße: 34,3 x 26,4 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "fus"
Beschriftungen: oben links: "Nro 15" (Feder in Braun)
oben rechts: "19" (Farbstift in Blau)


Katalogtext:
Dieses Blatt gehört zu einer Folge von drei farbig lavierten Architekturzeichnungen (zusammen mit GS 12792 u. GS 12793), die - der späteren einheitlichen Numerierung zufolge - mit den anderen in der Graphischen Sammlung befindlichen Blättern zum Mulang aufbewahrt wurden. Die alte Numerierung “Nro 15" links oben verbindet diese Zeichnungen allerdings auch mit einem Blatt von W. Appold (GS 12810), das vermutlich in einen anderen Zusammenhang gehört.
In Aufriß und Schnitt gibt die Zeichnung zwei Varianten eines runden Wirtschaftsgebäudes mit Ringpultdach um einen zentralen Tambouraufbau mit flacher Kuppel, die beide auf demselben Grundriß basieren. Die dünnen, hölzernen Innenwände begrenzen das Mittelrund und schaffen im äußeren Bereich sechs geschlossene Kompartimente, die durch in die Außenwand eingelassene Fensteröffnungen belichtet werden. Die Funktion des ca. 40 Fuß, also gut 11 m breiten Gebäudes ist unklar. Möglicherweise handelt es sich um einen Stall für Kleintiere.
Ein derartiger Bau ist für den Mulang in Kassel nicht überliefert, zu dem dort gepflegten chinesisch-exotischen Stil würde allein die Grundform des Gebäudes passen, die an europäische Umformungen chinesischer Pagoden erinnert (vgl. z. B. das Japanische Haus in Sanssouci oder das Chinesische Lusthaus in Rheinsberg; Vogel 1996, Abb. 3 u. 43). Die Identifizierung mit jenem “Chinesischen Zelt”, das 1784 in den Rechnungen erwähnt wird, wie I. Steinhauer vorschlägt (Steinhauer 1996), erscheint aufgrund des deutlich eingezeichneten hölzernen Dachgerüsts wenig plausibel. Es muß deshalb offen bleiben, ob dieser Entwurf überhaupt im Zusammenhang mit dem Mulang in Wilhelmshöhe entstand.
Stand: September 2004 [UH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 09.04.2015



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