|<<   <<<<   54 / 73   >>>>   >>|

9.9.10.2 - Entwurf zu einem Palais, Grundriß mit Dachaufteilung



9.9.10.2 - Entwurf zu einem Palais, Grundriß mit Dachaufteilung


Inventar Nr.: GS 12888
Bezeichnung: Entwurf zu einem Palais, Grundriß mit Dachaufteilung
Künstler: Daniel Wolf von Dopff (1650 - 1718), Zeichner/-in
Datierung: um 1685
Geogr. Bezug: Niederlande
Technik: Feder in Schwarz, rosa, gelb und hellblau laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: "IHS" mit Kreuz, darunter "ET" (Estienne Touzeau); Lilienwappen mit Krone, darunter "WR" in Ligatur
Maße: 40,4 x 50,1 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "Toises"
Beschriftungen: unten mittig: "Dopff ing:" (Feder in Schwarz)


Katalogtext:
Dieses Blatt liefert den Grundriß für den Palaisentwurf GS 12882, wobei neben der Einteilung des Erdgeschosses auch die Aufteilung der Mansarddächer (gelb markiert) angegeben ist. Wie schon im Längsschnitt sind in der Eingangshalle zwei seitliche Treppenläufe an der Wand entlang vorgesehen. Darauf folgt im Mittelbau der ebenso breite Festsaal, während in der Flucht der quadratischen, in der Außenfront vorspringenden Eckpavillons jeweils zwei kleinere rechteckige Räume angeordnet sind, die offensichtlich trotz der durchgängigen Fensterfront im Aufriß zweigeschossig gedacht waren und auch im oberen Stockwerk Wohn- und Schlafräume enthalten sollten.
Diskrepanzen zu Aufriß und Schnitt zeigen sich bezüglich der Nischenwände vor der Eingangsfront, die dort mißverständlich den Zugang zur Treppe verstellen, während sie im Grundriß einzig die Treppenaufgänge und das dem Podest vorgelegte Wasserbecken flankieren. Neben den Fenster- und Türöffnungen ist in Grau auch das umlaufende Sockelgesims eingezeichnet, das die gesamte Anlage optisch verbindet.
Der Maßstab in französischen "Toises" klärt die Größenordnung und stellt gleichzeitig einen deutlichen Bezug zu Frankreich und französischer Schloßarchitektur her, der ja auch stilistisch in dem zugehörigen Aufriß vor allem in der Fassadengliederung und der Ausgestaltung des Daches deutlich wird (vgl. etwa Schloß Vaux-le-Vicomte von Le Vau, 1657/58). Es ist deshalb anzunehmen, daß D. W. von Dopff im Verlaufe seiner Ausbildung oder im Zusammenhang mit seiner militärischen Karriere mit der barocken französischen Architektur in Berührung gekommen ist.
Stand: September 2004 [UH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 20.09.2017



© Hessen Kassel Heritage 2024
Datenschutzhinweis | Impressum