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9.9.12.3 - Entwurf (?) zu einer kleinen Saalkirche, Grundriß, Aufriß und Schnitt



9.9.12.3 - Entwurf (?) zu einer kleinen Saalkirche, Grundriß, Aufriß und Schnitt


Inventar Nr.: GS 12939
Bezeichnung: Entwurf (?) zu einer kleinen Saalkirche, Grundriß, Aufriß und Schnitt
Künstler: unbekannt
Datierung: 2. H. 17. Jh.
Geogr. Bezug: Niederlande (?)
Technik: Graphit, Feder in Schwarz
Träger: Papier
Wasserzeichen: "IHS" mit Kreuz, darunter "IV"
Maße: 31 x 46,8 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen:


Katalogtext:
Eng aneinandergereiht präsentiert das Blatt Aufriß, Schnitte und Grundrisse einer kleinen Saalkirche mit einem in das Walmdach mittig eingesetzten kleinen Glockenturm.
Der Aufriß zeigt einen schlichten einstöckigen Bau mit Rundbogenfenstern, dessen Portal durch einen Mittelrisalit akzentuiert ist, der in Dachhöhe mit einem kleinen Frontispiz abschließt. Die relativ hohe Dachfläche des Walmdachs wird von dem sechseckigen Glockenturm unterbrochen, der in der Mitte auf den Dachfirst gesetzt ist. Wie aus dem angrenzenden mittleren Querschnitt (A-A) ersichtlich ist, sollte dieser konstruktiv fest in den Dachstuhl eingebunden werden. Einer hölzernen Empore auf der Eingangsseite steht in diesem Schnitt die eingefriedete Kanzel auf der anderen Seite gegenüber. Der zweite Schnitt (B-B) zeigt den Dachstuhl am Ende des Firsts, wie aus dem Dachgrundriß auf der unteren Hälfte des Blattes ersichtlich wird. Eingezeichnet sind hier die tragenden Dachbalken sowie die Position des Glockenturms. Der an den Aufriß unterhalb anschließende Grundriß zeigt, daß die schmale Empore die ganze Eingangswand einnehmen sollte. Unklar bleibt aber, wie sie vom Erdgeschoß aus erreicht werden kann. Bei dem an diesen Grundriß links unmittelbar angrenzenden Grundriß handelt es sich offensichtlich um den Entwurf für ein kleines Wohnhaus, das an die Kirche angebaut werden sollte, wie die dünnen Hilfslinien am unteren Ende das Blattes andeuten.
Terwen vermutet (Katalog Kleve 1979, Kat.Nr. G 23), daß diese kleine Kirche für Johann Moritz von Nassau-Siegen gedacht gewesen sein könnte, worauf auch das viergeteilte Wappen im Giebel hinweist. Die Identifizierung mit einer "capel" im Tiergarten (Bergendael?), die Cornelis Elandts in einer Rechnung vom 14. August 1665 erwähnt, läßt sich aber nicht bestätigen.
Stand: September 2004 [UH]


Literatur:
Katalog Kleve 1979, S. 402-408, Kat.Nr. G23


Letzte Aktualisierung: 20.09.2017



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