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3.28.2.2 - Frankenberg, Liebfrauenkirche, Bauaufnahme der Südfassade, Aufriß



3.28.2.2 - Frankenberg, Liebfrauenkirche, Bauaufnahme der Südfassade, Aufriß


Inventar Nr.: GS 13384
Bezeichnung: Frankenberg, Liebfrauenkirche, Bauaufnahme der Südfassade, Aufriß
Künstler: Georg Rudolph (1813 - 1897), Zeichner/-in
Datierung: um 1830
Geogr. Bezug: Frankenberg (Eder)
Technik: Graphit, Feder in Schwarz
Träger: Papier
Wasserzeichen: nicht ermittelbar
Maße: 41,3 x 52,5 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab ohne Maßeinheit
Beschriftungen: unten mittig: "Südseite." (Feder in Schwarz)
unten rechts: "G. Rudolph." (Feder in Schwarz)
oben rechts: "Blatt II." (Feder in Schwarz)


Katalogtext:
Als zweites Blatt des Konvoluts entstand der von Rudolph gezeichnete Aufriß der Kirchensüdseite. Wie bei der Darstellung der Ostseite sind die Schwächen der Schülerzeichnung vor allem bei der Ausführung der Maßwerkdetails festzumachen, die recht ungelenk und perspektivisch verzerrt erscheinen. Bei dem fehlenden Couronnement in den östlichen Fenstern des Chores liegt jedoch kein Versäumnis des Zeichners vor. Diese Fehlstellen finden sich ebenso bei Rudolphs Darstellung der Ostseite (GS 13559) sowie bei dem Längsschnitt (GS 13386). Erst 1866 wurde das fehlende Maßwerk ersetzt (StAM Best. 190a Frankenberg, Nr. 137, 15.8.1872).
Bei der Darstellung des Westturms wich Rudolph allerdings vom dokumentarischen Anspruch der Bauaufnahme ab. Statt des polygonalen Aufsatzes mit der barocken Helmbekrönung, wie er nach einem Brand im Jahr 1607 errichtet und von Eduard Ihlée auch abgebildet worden war (s. GS 12088), legte er eine gestrichelt ausgeführte Rekonstruktion mit einem Spitzhelm vor. Der horizontale Abschluß mit der Maßwerkgalerie fehlt. In einer bei Dehn-Rotfelser später ebenfalls ausgeführten Weise sind die darauf sitzenden Giebeldreiecke vergrößert und die Mauerflächen mit Spitzbogenfenstern versehen. Erst zwischen 1864 und 1871 wurde nach einem Entwurf von Ungewitter der Mauerabschnitt über der Maßwerkgalerie abgetragen und ein neuer Abschluß mit einer spitzen Helmbekrönung ausgeführt (s. a. L GS 7910).
Für die Publikation, die Dehn-Rotfelser anstrebte, war die unfertige und ungenaue Zeichnung von Rudolph nicht verwertbar. Demzufolge ließ er von Friedrich Hoffmann und August Schuchard neue Bauaufnahmen erstellen, die er für die Anfertigung seiner Zeichnung (L GS 7912) nutzte. So entstand eine feine, detailreiche Federzeichnung, deren aufwendig aufgebrachte Schraffuren eine überzeugende Plastizität vermitteln.
Stand: August 2007 [MH]


Literatur:
Dehn-Rotfelser 1882, S. III


Letzte Aktualisierung: 20.09.2017



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