3.28.2.8 - Frankenberg, Liebfrauenkirche, Bauaufnahme von Architekturdetails



3.28.2.8 - Frankenberg, Liebfrauenkirche, Bauaufnahme von Architekturdetails


Inventar Nr.: GS 13553
Bezeichnung: Frankenberg, Liebfrauenkirche, Bauaufnahme von Architekturdetails
Künstler: Johann Eduard Ihlée (1812 - 1885), Zeichner/-in
Georg Rudolph (1813 - 1897), Zeichner/-in
Datierung: um 1830
Geogr. Bezug: Frankenberg (Eder)
Technik: Graphit
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 36,8 x 24,4 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab mit Maßeinheit Fuß und Zoll
Beschriftungen: unten mittig: "Details zur Kirche." (Feder in Schwarz)
oben rechts: "Blatt XVII." (Feder in Schwarz)
in der Darstellung: "Reliquien-Schrank"; "über der Sakristei-Thür" (Feder in Schwarz)
unter den oberen Darstellungen: "G. Rudolph" (Feder in Schwarz)
rechts neben den unteren beiden Darstellungen: "hölzerne Balkenköpfe" (Feder in Schwarz)
unter den unteren beiden Darstellungen: "E. Ihlée" (Feder in Schwarz)


Katalogtext:
Das als "Details der Kirche" betitelte Blatt ist eine Gemeinschaftsarbeit von G. Rudolph, von dem die meisten Zeichnungen stammen, und E. Ihlée, der nur für zwei Darstellungen verantwortlich war. Im direkten Vergleich der Arbeiten wird deutlich, daß Rudolph neben der eher spröden Architekturdarstellung auch die figurative Repräsentation beherrschte und seine Zeichnungen keineswegs hinter denen von Ihlée zurückstehen müssen.
In vier Reihen sind auf dem Blatt architektonische Details der Frankenberger Liebfrauenkirche angeordnet, wobei in der oberen Reihe Einzelstücke der Kirchenausstattung in Form des Reliquienschranks und der Supraporte von der Sakristeitür präsentiert werden. Von der Nordseite des Chores ist der Raum zugänglich, der durch diese aus einem Maßwerkelement gebildete Supraporte mit dem Innenrelief einer Eiche besonders hervorgehoben wird.
Der größte Teil des Blattes wird indes von figurativen Details eingenommen, die als "hölzerne Balkenköpfe" benannt sind. Es handelt sich hierbei um die geschnitzten Balkenköpfe der Trägerbalken der 1529 in der Kirche eingebauten Empore, die als ein wesentliches Merkmal des protestantischen Kirchenraums nach der Reformation gilt und im Zuge der Renovierung 1864 entfernt wurde. Die einzig erhaltenen Stücke der Empore, die nach dem Urteil von Dehn-Rotfelser "sonst nichts bemerkenswertes bot" (Dehn-Rotfelser 1882, S. 10), sind die reich mit Tier- und Engelsköpfen verzierten Balkenköpfe (33 Stücke, heute im Kreisheimatmuseum), die einer ebenfalls erhaltenen Inschrift des Jahres 1529 folgend von Philipp Soldan stammen (Brandt 1984, Abb. S. 10; Dehn-Rotfelser 1882, S. 10). Dem hessischen Steinmetzen und Holzschnitzer werden ebenfalls Teilstücke der 1554 entstandenen Kanzel zugeschrieben (Dehio Hessen 1982, S. 233; Brandt 1984, S. 36-38).
In der Publikation von Dehn-Rotfelser finden sich zwei der Darstellungen (der Horn blasende bärtige Männerkopf in der zweiten Reihe und der linke betende Mönch in der unteren Reihe) als Illustrationen innerhalb des Textes. Als Vorlage dienten hier jedoch neu angefertigte Holzschnitte.
Auf der Blattrückseite befindet sich die Skizze einer Kreuzbekrönung.
Stand: August 2007 [MH]


Literatur:
Dehn-Rotfelser 1882, S. III


Letzte Aktualisierung: 09.04.2015



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