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1.36.1.3 - Kassel, Hohentorkaserne, Bauaufnahme, Grund- und Aufriß



1.36.1.3 - Kassel, Hohentorkaserne, Bauaufnahme, Grund- und Aufriß


Inventar Nr.: GS 14522
Bezeichnung: Kassel, Hohentorkaserne, Bauaufnahme, Grund- und Aufriß
Künstler: Friedrich Wilhelm Selig (1749 - 1816), Zeichner/-in
Datierung: um 1810
Geogr. Bezug: Kassel
Technik: Feder in Schwarz, schwarz, grau, blau, hellrot, beige, grün und gelb laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: "J WHATMAN"
Maße: 34,6 x 45,9 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "pieds de Cassel"
Beschriftungen: oberes Drittel: "ELEVATION & PLAN de la CASERNE NOUVELLE, dite du Hohenthor"; überklebt: "des GRENADIERS de la GARDE." (Feder in Schwarz)
in der Darstellung: "SALLE d'EXERCICE." sowie andere Raumbenennungen (Feder in Schwarz)
verso: "Museum" (Graphit)


Katalogtext:
Das Blatt aus der Serie der Bauafnahmen von Militärgebäuden durch Friedrich Wilhelm Selig (s. GS 14523) zeigt den Erweiterungsbau der Hohentorkaserne. Dieser wurde gegenüber dem älteren Kasernenbau am nordwestlichen Rand der Kasseler Altstadt unter Kurfürst Wilhelm I. 1806 als ein zweites Gebäude von fast gleicher Größe begonnen. Durch den Einmarsch der Franzosen und die Errichtung des Königreichs Westphalen bedingt, zog sich dessen Fertigstellung bis 1811 hin (vgl. Katalog Kassel 1999/CD-Rom, Einleitungstext "Exerzierhaus auf den Elysäischen Feldern"; Holtmeyer 1923, S. 491f.). Das Blatt zeigt den Bau in Aufriß und Grundriß mit Darstellung des Geländes und der beiden zugehörigen Höfe. Der dreigeschossige, in Massivbauweise errichtete Trakt mit flachem Walmdach wird von dem fassadenhohen rundbogigen Tor zwischen breiten gefugten Wandpartien sowie abschließender Attika mit Trophäenschmuck bestimmt. Das große Portal führt in das mittig im rechten Winkel angeordnete Exerzierhaus, dessen zweite Schmalseite an die Stadtmauer stößt. Aus dem Erdgeschoßgrundriß wird die symmetrische Raumaufteilung und deren Erschließung deutlich. Detailliert sind die in den beiden Höfen stehenden Nebengebäude und auch deren Ver- bzw. Entsorgung durch Wasserleitungen und Kanäle dargestellt. Schließlich läßt die Zeichnung die nicht unerheblichen Maßnahmen erkennen, die zum Ausgleich des nach Nordosten abfallenden Geländes erforderlich waren.
Durch schwarze Übermalung sowohl des bekrönten Wappens auf der Attika in der Gebäudemitte wie auch der darunter befindlichen Fläche, offensichtlich einer Schrifttafel, und die Montierung eines Papierstreifens suchte man die Erinnerung an die Zeit des Königreichs Westphalen, als die Kaserne zur Unterbringung der Gardegrenadiere diente, zu tilgen. Auf dem Wappenfeld wurde dann die jetzt nur noch schwach erkennbare Initiale des Kurfürsten Wilhelm I. eingetragen. Die Beschriftung des nachträglich montierten Papierstücks nennt nur noch den Kasernennamen.
Von dem Kasernenbau befindet sich eine möglicherweise noch im Bauzusammenhang entstandene Skizze im Nachlaß des Architekten Leonhard Müller (GS 15923).
Stand: September 2004 [GF]


Literatur:
Holtmeyer 1923, S. 491f., Taf. 321


Letzte Aktualisierung: 20.09.2017



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