Kassel, Wachthäuser des Holländischen und des Wesertors, Gebäude des Lazaretts, Bauaufnahme, Grund- und Aufriß



Kassel, Wachthäuser des Holländischen und des Wesertors, Gebäude des Lazaretts, Bauaufnahme, Grund- und Aufriß


Inventar Nr.: GS 14530
Bezeichnung: Kassel, Wachthäuser des Holländischen und des Wesertors, Gebäude des Lazaretts, Bauaufnahme, Grund- und Aufriß
Künstler: Friedrich Wilhelm Selig (1749 - 1816), Zeichner/-in
Datierung: um 1810
Geogr. Bezug: Kassel
Technik: Graphit, Feder in Schwarz, schwarz, grau, blaugrau, beige, rotbraun und hellblau laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 31,8 x 43,5 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "pieds de Cassel"
Beschriftungen: in der Darstellung: "Plan & Elevation du Corps de Gardes / d'Hollande"; "plan & Elevation de la Caserne de Veterans / dite Lazareth / (dans la Schäfergasse)"; "plan & Elevation du Corps de Gardes / de Weeser" (Feder in Schwarz)
in der Darstellung: "Holländische / Thorwache!"; "Obere Schäfergasse No 9"; "Weser-Torwache!" (Graphit)
in der Darstellung: Benennung der Räume (Feder in Schwarz)


Katalogtext:
Auf dem Blatt aus der Serie der Bauafnahmen von Militärgebäuden durch Friedrich Wilhelm Selig (s. GS 14523) sind die Darstellungen der Wachen des Holländischen und des Wesertors mit einem weiteren Haus militärischer Zweckbestimmung, der in der Schäfergasse der Kasseler Altstadt gelegenen Veteranenwohnung (Holtmeyer 1923, S. 731), verbunden. Der Grundriß des Wachthauses am Holländischen Tor entspricht mit der Anordnung der Räume des wachhabenden Offiziers und der Wohnung des Torschreibers zu beiden Seiten der Wachstube dem des Kölnischen Tores (GS 14529). Wie die in der Küche eingezeichnete Treppe belegt, stand dem Schreiber am Holländischen Tor zusätzlich noch der Bodenraum zur Verfügung. Das Äußere des Gebäudes unterschied sich in seiner schlichten Fassadengestaltung mit zwei nebeneinanderliegenden rundbogigen Türen sowie durch einen mittig angeordneten und segmentbogigen abgeschlossenen Zwerchgiebel deutlich von dem Pendant und auch den anderen Torhäusern der Stadt.
Das Wesertor zeigt eine von Ecklisenen gefaßte fünfachsige Fassade mit den drei vorspringenden Bögen des Schutzdachs. Das steile Walmdach hat drei Gauben. Die Verteilung der Räume in dem annähernd quadratischen Gebäude gleicht auffällig Jussows Wache am Frankfurter Tor (GS 14529) und könnte für diese als Anregung gedient haben.
Von der "Caserne des Veterans" ist neben der dreigeschossigen Fassade des zur Straße giebelständigen Hauses nur der Grundriß des Erdgeschosses dargestellt. Er umfaßt neben dem kleinen Hof und dem zugehörigen Rückgebäude noch ein weiteres, seitlich angeordnetes Gebäude. Gemäß der Bezeichnung diente das Gebäude zum Entstehungszeitpunkt der Zeichnung der Unterbringung von ehemaligen Soldaten. Vorher wurde es als Garnisonslazarett genutzt. Demnach kann das Blatt erst nach der Nutzungsänderung, die frühestens nach 1798 erfolgte, entstanden sein (Holtmeyer 1923, S. 731).
Wie in den anderen Blättern der Serie finden sich auch hier nachträgliche Zahlenangaben und vereinzelt Umbauvorschläge mit Graphit eingefügt. Die Zeichnungen der beiden Torgebäude wurden von Holtmeyer als Vorlagen für die Darstellungen in den Tafeln 77 und 78 der Bau- und Kunstdenkmäler, Kreis Cassel-Stadt, verwendet (Holtmeyer 1923, S. 125, 130, Taf. 77,7 u. 8, Taf. 78,5 u. 6).
Stand: September 2004 [GF]


Literatur:
Holtmeyer 1923, S. 125, 731, Anm. 8, Taf. 77


Letzte Aktualisierung: 20.09.2017



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