Wolff, Johann Henrich


1753 - 1801

Name: Wolff, Johann Henrich
Nationalität: D
Lebensdaten: 1753 - 1801
Geburtsort: Kassel, Deutschland, 1753
Todesort: Kassel, Deutschland, 1801
Beruf: Zimmermann


Der als Sohn des Kasseler Steinmetzmeisters Johannes Wolff geborene Johann Henrich besuchte zur Vervollständigung seiner vom Vater erhaltenen Ausbildung das Collegium Carolinum in Kassel. Wie verschiedene Zeichnungen belegen (s. u. a. L GS 15088, L GS 15315, L GS 15318, L GS 15214), kann davon ausgegangen werden, daß Johann Henrich Wolff zu Dy Rys Schülern am Collegium Carolinum zählte. Die frühesten datierten Arbeiten Wolffs zeigen Beispiele von Säulenordnungen (L GS 15013 u. L GS 15019) und sind wohl als Aufgaben am Collegium entstanden. Verschiedene der hier entstandenen Zeichnungen erhielten Prämierungen. Die Bewerbung um eine Kopistenstelle beim Kasseler Bauamt im August 1772 war jedoch erfolglos. 1776 trat er als Sekondleutnant in das Jägerkorps ein, das ihn im Rahmen der englisch-hessischen Subsidienverträge 1777 nach Amerika brachte. 1779 wurde er zum Corps de Genie versetzt. Bis 1783 nahm er an den nordamerikanischen Freiheitskriegen teil. 1785 wurde er als Premierleutnant zunächst zum Ingenieurskorps nach Kassel, 1787 zum Artillerieregiment und 1788 zur Garnisonartillerie nach Ziegenhain versetzt. Nach verschiedenen Vorkommnissen erfolgte noch im selben Jahr seine Suspendierung vom Dienst. 1791 erhielt er "ad interim“ die Stelle als Stadtbaumeister in Kassel, die er wegen gesundheitlicher Probleme jedoch zwei Jahre später wieder aufgeben mußte. Über seine letzten Lebensjahre ist nichts bekannt. Oftmals ist schwer zu entscheiden, ob Johann Henrich Wolff die Zeichnungen vor seiner Militärkarriere bis 1776 oder erst nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst (nach 1788) anfertigte. Der Bruch in seiner Vita bedingt einen Zeichenstil ohne deutlich erkennbare Qualitätssteigerung. Zudem nahm sich Wolff ältere Arbeiten in seiner späten Schaffensphase nochmals vor, überarbeitete die Zeichnungen und montierte die Blätter.

Quellen und Literatur: StAM Best. 5, Nr. 11420; Has 1913, S. 777; Hallo 1930/1, S. 292; Manuskript Schuchard; Katalog Kassel 1986/1, S. 56

Stand: September 2004 [MH]


Letzte Aktualisierung: 21.02.2019



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