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7.3.1.1 - Portsmouth, äußeres und inneres Stadttor, Grund- und Aufriß (Nachzeichnung?)



7.3.1.1 - Portsmouth, äußeres und inneres Stadttor, Grund- und Aufriß (Nachzeichnung?)


Inventar Nr.: L GS 15080
Bezeichnung: Portsmouth, äußeres und inneres Stadttor, Grund- und Aufriß (Nachzeichnung?)
Künstler: Johann Heinrich Wolff (1753 - 1801), Zeichner/-in
Datierung: 1788 (nach)
Geogr. Bezug: Portsmouth
Technik: Graphit, Feder in Schwarz und Grau, grau, braun, grün und rosa laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: Krone über Wappenschild mit Lilie
Maße: 40,9 x 25,6 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab ohne Maßeinheit
Beschriftungen: unten mittig: "Das Neüe thor zu portsmouth in Englandt." (Feder in Braun)
oben rechts: "Bl. 264" (Feder in Rot)
unten rechts: "JHWolff" (Feder in Grau)


Katalogtext:
Die als "Das Neüe thor zu portsmouth in Englandt" bezeichnete Darstellung zeigt den Durchgang durch den hohen Stadtwall von Portsmouth, der stadt- und feldseitig von einer besonderen Architektur begleitet wird. So bildet den Eingang in die Stadt eine dem antiken Triumphbogentyp verwandte Torarchitektur, die einen von Rundbogennischen flankierten rundbogigen Durchgang präsentiert. Über einem Figurenfries und dem weit ausladenden Kranzgesims setzt eine zweiteilige hohe Attika an, die von drei monumentalen Skulpturen auf gestuften Sockeln bekrönt wird. Zwei Trophäen rahmen eine die Mittelachse betonende, erhöht stehende Figur. Dem Tor vorgelagert ist ein von einer Brüstung eingefaßter halbrunder Platz. Auf der Stadtseite fungiert die dreiachsige Tordurchfahrt als Mittelrisalit eines zweieinhalbgeschossigen Wachtgebäudes mit über Eck gesetzten Rustikalisenen. Während die mittlere Maueröffnung als Durchfahrt fungiert, führen die seitlichen auf innere Wandnischen zu, die vermutlich vergleichbar der feldseitigen Gliederung für Figurenstellungen vorgesehen waren. Den Risalit bekrönt ein Giebel mit zentralem Wappenschild, in das ein "W" einbeschrieben ist. Dies könnte als Hommage an den regierenden hessischen Landgrafen Wilhelm IX. gedacht gewesen sein. Auch die Wolff-Zeichnung des Triumphbogens für den Pariser Faubourg-Antoine nach Perrault (L GS 15193) zeigt diese Wappenschildverzierung. Eine doppelte Pfeilerstellung setzt im Innern der Torhalle die Achsenteilung der Fassade fort. Kreuzgratgewölbe mit breiten Bandrippen überdecken den sechsjochigen Raum, von dem aus Durchgänge in die seitlichen Gebäudeabschnitte führen.
Der Entstehungszusammenhang der Zeichnung ist ungeklärt. Wie bei vielen anderen Blättern hat Johann Henrich Wolff die Darstellung wohl nach einem Vorlagenwerk gearbeitet.
Auf der Rückseite befindet sich eine nicht zugehörige Grundrißskizze eines unbekannten Gebäudes.
Stand: September 2004 [MH]


Literatur:
Hallo 1930/1, S. 292


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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