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12.7.4.1 - Entwurf für eine Kuppelkirche, Grund- und Aufriß, Schnitt



12.7.4.1 - Entwurf für eine Kuppelkirche, Grund- und Aufriß, Schnitt


Inventar Nr.: L GS 15239
Bezeichnung: Entwurf für eine Kuppelkirche, Grund- und Aufriß, Schnitt
Künstler: Louis-Théodore Liman (1789 - 1820), Zeichner/-in
Datierung: um 1813
Geogr. Bezug: Frankreich
Technik: Graphit, Feder in Schwarz, grau, braun, hellrot und rot laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 40,5 x 29,9 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: oben rechts: "Bl. 248" (Feder in Rot)
verso: "L DuFourny" (Feder in Schwarz)
verso: "M. Liman" (Feder in Schwarz)
verso: "No. 44" (Feder in Schwarz)


Katalogtext:
Der in Grundriß, Aufriß und Querschnitt präsentierte Entwurf für eine Kreuzkuppelkirche, der rückseitig "L DuFourny" und "M. Liman" bezeichnet und mit der Nummer "44" versehen ist, zeigt einen Bau, der sich im Grundriß aus der Kombination eines außen achteckigen und innen runden Zentralraums mit kreuzförmig angelegten Annexräumen definiert. In der polygonalen Struktur und im schlichten Äußeren erinnert das nur durch einen viersäuligen dorischen Portikus mit flachem Dreiecksgiebel geschmückte Gebäude an antike Bauten wie z. B. den Turm der Winde in Athen oder das Mausoleum im Diocletianspalast von Split. Auf dieselben Vorbilder rekurrierte auch der Entwurf für ein städtisches Gebäude von Legrand und Molinos aus dem Jahr 1792 (Szambien 1986, Abb. 147), der im Verzicht auf dekorative Elemente ebenfalls die geometrische Grundform betont.
Der Innenraum ist ebenso schlicht wie das Äußere gestaltet: im unteren Bereich ist die Wand steinsichtig mit regelmäßig verteilten Rechtecknischen, über einem durchlaufenden Gebälk folgt die glatt verputzte obere Wandzone, die ebenfalls durch Rechtecknischen gegliedert ist und darüber die kassettierte Kuppelwölbung. Ein Opaion im Zentrum der Kuppel ermöglicht im Querschnitt die Beleuchtung des Altars in der Mitte, der von einem von Engelfiguren getragenen Rechteckbaldachin überwölbt wird. Ebenso wie die Lichtöffnungen über den kleinen, halbrunden Kapellenräumen in den Annexen erscheint das Opaion aber nicht im zugehörigen Aufriß, wo ein Kreuz die Bekrönung des geschlossenen achteckigen Zeltdachs bildet.
Wie bei den anderen Zeichnungen von Louis-Théodore Liman im Nachlaß Wolff ist auch hier aufgrund der rückseitigen Beschriftung davon auszugehen, daß der Entwurf für einen "Prix d'emulation" der Pariser "École d'Architecture" der Jahre 1812-14 angefertigt wurde.
Stand: September 2004 [UH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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