1.29.11.9 - Kassel, Entwurf zum Konstitutionsdenkmal, Grund- und Aufriß



1.29.11.9 - Kassel, Entwurf zum Konstitutionsdenkmal, Grund- und Aufriß


Inventar Nr.: L GS 15325
Bezeichnung: Kassel, Entwurf zum Konstitutionsdenkmal, Grund- und Aufriß
Künstler: Johann Heinrich Wolff (1792 - 1869), Zeichner/-in
Datierung: 1831
Geogr. Bezug: Kassel
Technik: Graphit, Feder in Schwarz, grau, hellrosa und rosa laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: "RUSE & TURNERS / 1816"
Maße: 57,4 x 57,6 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: oben rechts: "Bl. 267" (Feder in Rot)
verso: "WOLFF" (Graphit)
verso: "10 / 7"; "97" (Graphit)


Katalogtext:
Wie bei anderen Präsentationszeichnungen Wolffs (vgl. etwa die Entwürfe zu einer evangelischen Kirche, L GS 14623 - L GS 14626) ist auch diese in einem runden Bildfeld mit Linienrahmung und grau lavierte Einfassung gezeigt.
Das Denkmal hat einen kreisrunden gestuften Unterbau mit Treppenläufen. Im äußeren Bereich sind zwischen den vier Treppen liegende Löwen und Laternen nach antiken Vorbildern plaziert. Für den inneren Treppenring sind Postamente mit weiblichen Personifikationen von Flüssen vorgesehen. Um das Denkmalpostament ist in der unteren Zone ein überdachtes Bauteil gelegt, dessen Außenwände mit Reliefs besetzt sind. Am mächtig wirkenden Piedestal folgen ein weiterer Reliefstreifen und darüber allegorische Figuren. Die bekrönende Standfigur zeigt Kurfürst Wilhelms II. in zeitgenössischer Tracht mit Zepter und auf die Verfassungsurkunde weisend. Die genannten Reliefs geben Ereignisse wieder, die inhaltlich für wichtig erachtete vaterländische Geschehnisse in erzählender und allegorischer Weise darstellen. Im Mittelpunkt der in der Zeichnung präsentierten Hauptansichtsseite steht dabei die Übergabe der Bittschrift an den Kurfürsten durch eine Bürgerdelegation am 15. September 1830 (vgl. Losch 1922, S. 151; Weber 1982, S. 95f.). Gegenüber dem Vorentwurf L GS 15328 ist sie durch die Beseitigung der Flußallegorie im Vordergrund nun besser zu erkennen.
Der Entwurf wird von Hallo äußerst negativ als phantasielos und inhaltsleer gewertet. Hallo geht dabei bezüglich der Form irrtümlich von einem "halbkreisförmigen" Projekt aus, obwohl aus der Darstellung wie auch der vorgeschlagenen Widmung unter der Skulptur des Fürsten hervorgeht, daß das Denkmal allansichtig konzipiert war.
Stand: August 2007 [GF]


Literatur:
Hallo 1930/1, S. 298, Abb. 5


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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