2.6.9.2 - Kassel-Wilhelmshöhe, Löwenburg, Bergfried, Rittersaal, Entwurf zur Wanddekoration, Aufriß
2.6.9.2 - Kassel-Wilhelmshöhe, Löwenburg, Bergfried, Rittersaal, Entwurf zur Wanddekoration, Aufriß
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Inventar Nr.:
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GS 5711 |
Bezeichnung:
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Kassel-Wilhelmshöhe, Löwenburg, Bergfried, Rittersaal, Entwurf zur Wanddekoration, Aufriß |
Künstler:
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Heinrich Christoph Jussow (1754 - 1825), Architekt/-in
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Datierung:
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1794/1795 |
Geogr. Bezug:
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Kassel-Wilhelmshöhe |
Technik:
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Graphit, Feder in Grau, aquarelliert |
Träger:
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Papier |
Wasserzeichen:
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keine Angabe |
Maße:
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21,9 x 28,9 cm (Blattmaß)
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Maßstab:
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- |
Beschriftungen:
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Katalogtext:
Der Entwurf unterteilt die Wandabschnitte zwischen den spitzbogigen Fenstertüren in rechteckige Felder. Über den Lambris sind in einer rechteckigen Rahmung ovale Schilde mit Waffen- und Trophäen als wesentliches Element der Dekoration angebracht. Ein waagerechtes Gesims in Kämpferhöhe schließt diese Zone ab. Gekreuzte Lanzen mit Lorbeerkränzen und Wappen zieren die kleineren Felder zu seiten des Spitzbogens. Die gesamte Wand und die profilierten Gewände der Fenstertüren sind mit verschiedenfarbigen Tupfen bemalt, die Marmor imitieren sollen.
Der Vergleich mit der Bauaufnahme GS 5666 rückt diesen Entwurf in die Nähe der Ausführung; der Vergleich mit der Werkzeichnung GS 5694 zeigt aber geringe Abweichungen bei der Gestaltung der in den Spitzbogen eingehängten Nase des Fensters. Entstanden ist diese Zeichnung etwa gleichzeitig mit Entwurf GS 5708, die Datierung ist ebenso 1794/95 (Manuskript Schuchard/Dittscheid).
Die "Historischen Nachrichten", die von Jussow verfaßt worden sind, belegen, daß 1795 der Innenausbau des Turmes und des Erdgeschosses des anstoßenden Herrenbaus begonnen wurden. Trotz des mittelalterlichen Ambientes, das durch die Löwenburg vermittelt werden sollte, folgte diese Wandabwicklung der Formensprache des Klassizismus. Der Trophäenschmuck wurde von Johann Christian Ruhl geschaffen. Obwohl der Rittersaal der Löwenburg mit der Wandgestaltung und der Kuppel in mehreren Zeichnungen dokumentiert ist, läßt sich der Übergang von der Wand- zur Kuppelzone nicht direkt verfolgen.
Text übernommen aus Katalog Kassel 1999/CD-Rom [HPG]
Literatur:
Heidelbach 1909, S. 166; Dittscheid 1987, S. 175, 351, Nr. 161, Abb. 326; Katalog Kassel 1999/CD-Rom; Katalog Kassel 1999/1, S. 168, Kat.Nr. 48
Letzte Aktualisierung: 09.04.2015