1.61.2.7 - Kassel, Palais Schaumburg, erstes Projekt, Entwurf, Längsschnitt
1.61.2.7 - Kassel, Palais Schaumburg, erstes Projekt, Entwurf, Längsschnitt
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Inventar Nr.:
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Marb. Dep. 132g |
Bezeichnung:
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Kassel, Palais Schaumburg, erstes Projekt, Entwurf, Längsschnitt |
Künstler:
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Julius Eugen Ruhl (1796 - 1871), Zeichner/-in, Entwurf
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Datierung:
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um 1835 |
Geogr. Bezug:
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Kassel |
Technik:
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Graphit, Feder in Schwarz und Grau, koloriert |
Träger:
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Papier |
Wasserzeichen:
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"J WHATMAN / 1830"; Träger: Jüngling mit Velum auf Kugel, "VAN DER LEY" |
Maße:
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32,2 x 48,9 cm (Blattmaß) 23,4 x 48,9 cm (Darstellungsmaß)
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Maßstab:
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bezifferter Maßstab ohne Maßeinheit |
Beschriftungen:
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oben rechts: "I." (Feder in Schwarz) unten mittig: "Längen Durchschnitt." (Feder in Schwarz)
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Katalogtext:
Der Längsschnitt durch das Gebäude verdeutlicht den repräsentativen Anspruch, der sich mit dem Projekt verband. Mit dem deutlichen Anliegen, den höfischen Charakter der Architektur vor Augen zu führen, wird der Besucher vom Ehrenhof durch den Haupteingang in das von Säulen umstandene Vestibül geleitet, das auf eine zweigeschossige prächtige Treppenanlage zuführt. Das Säulenmotiv wiederholt sich im Obergeschoß des Treppenhauses, das von einer ornamentierten hohen Halbkuppel mit Opaion, das eine zusätzliche inszenierende Lichtführung ermöglicht, überspannt wird. Über den transversalen Korridor ist der repräsentativste Raum des Gebäudes zu erreichen. Von Säulen gerahmte, rot marmorierte Wandfelder verleihen dem Raum einen herausragenden optischen Eindruck, der durch das hohe Tonnengewölbe noch unterstrichen wird.
Sowohl bei der Raumdisposition wie bei der Wahl der Gestaltungselemente lassen sich deutliche Gemeinsamkeiten mit dem von Ruhl ausgearbeiteten Entwurf für das an diesem Standort geplante Ständehaus feststellen. Bei der Gestaltung des Außenbaus gleichen sich insbesondere die differenzierten Geschoßordnungen sowie der Kanon der ornamentalen Details (z. B. die Fensterrahmung). Im Hinblick auf die Gestaltung des Innern lassen sich Parallelen zur Abfolge aus Vestibül und anschließendem überwölbtem Treppenhaus sowie zu dem überwölbten repräsentativen Hauptsaal in der Beletage ziehen.
Stand: August 2007 [MH]
Literatur:
Lohr 1984, Nr. 78, S. 118, 121, 139 m. Abb. 80
Letzte Aktualisierung: 08.09.2017