1.75.3.4 - Kassel, Lutherkirche, Chor, Präsentationszeichnung, Aufriß und Querschnitt



1.75.3.4 - Kassel, Lutherkirche, Chor, Präsentationszeichnung, Aufriß und Querschnitt


Inventar Nr.: L GS 18269
Bezeichnung: Kassel, Lutherkirche, Chor, Präsentationszeichnung, Aufriß und Querschnitt
Künstler: Hugo Schneider (1841 - 1925), Architekt/-in
Datierung: 1893
Geogr. Bezug: Kassel
Technik: Graphit, Feder in Schwarz und Braun, rotbraun und blaugrau laviert
Träger: Papier auf Gewebe
Wasserzeichen: nicht ermittelbar
Maße: 65,4 x 100 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab ohne Maßeinheit, "1:100"
Beschriftungen: oben links: "Bl. 3" (Feder in Schwarz)
oben rechts: "Lutherische Kirche Cassel." (Feder in Schwarz)
unten rechts: "CASSEL 1893 / H. SCHNEIDER" (Feder in Schwarz)
unten: "Schnitt A-B"; "Choransicht." (Feder in Schwarz)
in der Darstellung: "Nicht Eisen- sondern / Holzconstruktion / ist ausgeführt"; "ausgeführt / sind je zwei Giebel über dem Querschiff; / nicht einer, wie hier / gezeichnet." (Graphit)


Katalogtext:
Das Blatt versammelt einen Querschnitt durch die Lutherkirche sowie eine Ansicht der Chorpartie von Osten. Beide stellen die Kirche noch nicht im letzten Stadium des Entwurfs, sondern immer noch mit dem zwei Joche überspannenden breiten, von Fialen bekrönten Querhausgiebel dar.
Der Schnitt arbeitet mit einer in der Mittelachse der Kirche verspringenden Schnittebene. Die linke Hälfte der Zeichnung präsentiert einen Schnitt durch das Langhaus mit Mittelschiff und Seitenschiff, denn die Westfassade des nördlichen Querhausarms ist in Ansicht erfaßt. In der rechten Hälfte ist der Schnitt durch den First des Querhausdachs gelegt. Die Details der Zeichnung finden sich bereits unverändert in älteren Vorstufen des Plans (L GS 14938 u. L GS 18280) und müssen daher hier nicht nochmals behandelt werden. Sehr detailliert sind hier die Dachstühle wiedergegeben, was in den übrigen Schnitten nicht der Fall ist.
Die Ansicht der Chorpartie zeigt, daß Schneider 1893 von einer Lösung mit kurzem Chor ausging: An ein fensterloses, weil von den gut zu sehenden Treppentürmen flankiertes Chorjoch ist ein einfacher 3/8-Schluß angesetzt, niedrige Anbauten umschließen die Chorapsis vollständig und erwecken den Eindruck eines niedrigen Chorumgangs mit kapellenartigen Anbauten ohne liturgische Funktion. In den Ostfassaden der Querhäuser öffnen sich noch sehr aufwendig gerahmte Portale, deren Giebel den zweibahnigen Querhausfenstern in Teilen vorgelagert sind, diese aber nicht unmittelbar verdecken, da Schneider zwischen Portal und Querhaus und eingerahmt von Wandvorlagen eine schmale Vorhalle als Windfang realisieren wollte.
Stand: September 2007 [LK]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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