Schneider, Hugo


1841 - 1925

Name: Schneider, Hugo
Nationalität: DE
Lebensdaten: 1841 - 1925
Geburtsort: Kassel, Deutschland, 12.03.1841
Todesort: Kassel, Deutschland, 24.12.1925
Beruf: Architekt


Hugo Schneider besuchte zwischen 1855 und 1860 als Schüler von Georg Gottlob Ungewitter die Polytechnische Schule in Kassel. Unter dem Dombaumeister Richard Voigtel war er von 1861 bis 1864 am Ausbau des Kölner Doms tätig. Zur weiteren Ausbildung ging er zunächst nach Wien (1865-1867) zu Fr. von Schmidt und anschließend nach London zu Gilbert Scott. 1865-1874 war er als Privatarchitekt in Aachen und in den Jahren von 1874 bis 1879 in Düsseldorf tätig. In seiner Aachener Zeit wirkte er an der Neugestaltung der Raumdekoration des Aachener Münsters mit und war hier insbesondere für die neogotische Altarausstattung verantwortlich. 1879 erhielt er eine Professur an der Königlichen Akademie in Kassel, die er bis 1910 innehatte. Zu seinen bedeutendsten Arbeiten zählen der neogotische Ausbau des Glockenturms der Aachener Münsters (1879-1884) und der Aufbau der Türme der Martinskirche in Kassel (1889-1891) sowie der dortigen Lutherkirche (1902-1907). Weitere Werke sind: der Marktbrunnen in Meiningen (1872), der Marktbrunnen in Lübeck (1873, Plastik von W. Pohl), der Löwenbrunnen am Friedrich-Wilhelms-Platz in Kassel (1881, Plastik von C. Echtermeier). Zudem gestaltete er die Felder der Bronzetüren des Kölner Domes an der West- und Südfassade. Ferner sind verschiedene Kirchenrestaurierungen von ihm durchgeführt worden: um 1865 die Abteikirche Kornelimünster, 1868 die kath. Pfarrkirche Walhorn/Eupen sowie 1876-1880 die ehem. Stiftskirche Münstereifel/Euskirchen. Von Schneider stammen Aufnahmen und Zeichnungen für das zwischen 1868 und 1875 erschienene Werk "Rheinlands Baudenkmale des Mittelalters - Ein Führer zu den merkwürdigsten mittelalterlichen Bauwerken am Rheine und seinen Nebenflüssen". Eine Anzahl von Reiseskizzen, die als Vorbereitung auf diese Arbeit entstanden, sind in der Graphischen Sammlung zu finden.

Literatur: DBE, Bd. 9, S. 55; Thieme/Becker 1907-1950, Bd. 30, S. 194; David-Sirocko 1997, S. 396

Stand: August 2007 [MH]


Letzte Aktualisierung: 09.08.2019



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