1.25 Zuchthaus


Das Kasseler Zuchthaus wurde 1720/21 unter Landgraf Karl direkt an der Fulda errichtet (Uffenbach 1728, S. 46f.; Neuber 1887, S. 46-55; Holtmeyer 1923, S. 575-577; Denkmaltopographie 1990, S. 107). Bis 1919 diente das Gebäude als Strafanstalt und wurde dann zu Wohnzwecken genutzt, wobei sich der noch heute geläufige Name "Karlshospital" einbürgerte. Seit der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg ist es Ruine.
Von den vier in der Graphischen Sammlung aufbewahrten Zeichnungen sind drei (GS 15641, GS 15643 u. GS 14753) im Zusammenhang mit der 1844/45 erfolgten Einrichtung eines Arbeitssaals im Dachgeschoß entstanden (vgl. StAM Best. 190a Kassel, Nr. 409). Sie weisen übereinstimmende darstellerische Merkmale und einen einheitlichen Schriftduktus bei den Bezeichnungen auf. Weiterhin findet sich bei allen das Wasserzeichen "FWE / LETMATHE". Wie eine Anzahl von jüngeren Eintragungen sowie in zwei Fällen hinzugefügte Maßstäbe mit der Maßeinheit Meter belegen, verwendete man die Zeichnungen nochmals bei Baumaßnahmen im späteren 19. Jahrhundert.
Das vierte Blatt GS 15644 zeigt noch den älteren Zustand vor dem erwähnten Einbau des Arbeitssaals im Dachbereich.
Die Zeichnungen sind eine wertvolle Quelle zur Baugeschichte des Zuchthauses.

Stand: August 2007 [GF]




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