1.51 Friedrichstor


Das an der südöstlichen Schmalseite des Friedrichsplatzes gelegene Friedrichs- oder Auetor gehörte zu den neuen Toren, die im Zusammenhang mit der unter Landgraf Friedrichs II. neu errichteten Stadtmauer entstanden (Holtmeyer 1923, S. 122f.; Boehlke 1958, S. 69 u. 132f.). Um den Blick in die Landschaft nicht zu behindern, bestand diese Einfriedung von der Rennbahn beim Schloß bis zum Palais Bellevue aus einer Sockelmauer und einem eisernen Staketenzaun. Er ist in der Zeichnung GS 14535 seitlich der Wachtgebäude dargestellt. Aufgrund der besonderen städtebaulichen Lage am Rande des neugeschaffenen Platzes bestanden erhöhte gestalterische Anforderungen an die Bauten. Du Rys 1775 beginnende Entwurfsplanung wurde durch die Beauftragung von Claude-Nicolas Ledoux für eine groß dimensionierte Triumphbogenanlage unterbrochen (Both/Vogel 1973, S. 177f.; Gallet 1983, S. 137f., Abb. 208-211; Katalog Kassel 1979, S. 78, 209, Nr. 263). Nachdem sich dieses Projekt zerschlagen hatte, erhielt Du Ry im Frühjahr 1778 erneut die Aufgabe, eine bescheidenere, aber doch repräsentative Lösung zu finden. Die beiden Blätter GS 14535 und L GS 13791 sind in diesem Zusammenhang entstanden. Holtmeyer erwähnt eine "große Zahl der Entwurfszeichnungen" im Hessischen Staatsarchiv Marburg, wo jedoch lediglich ein weiteres Blatt der Entwurfsserie vorhanden ist (StAM P II 3608; vgl. Katalog Kassel 1979, S. 208, Nr. 261, Abb. 261), so daß zusammen mit denen in der Graphischen Sammlung (GS 14535 u. L GS 13791) bislang lediglich drei Entwurfszeichnungen zum Friedrichstor bekannt sind.

Stand: September 2004 [GF]




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