1.64.10 Bauaufnahmen von H. G. Rudolph sen.


In den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts begann man zunehmend mit der Bebauung der Wilhelmshöher Allee im Anschluß an die Bauten am Wilhelmshöher Platz. Dort, wo bisher hauptsächlich nur mehr oder weniger gepflegte Gärten mit Gartenhäusern angelegt waren, plante man jetzt verstärkt Wohnhäuser, Gaststätten und Fabriken. Die Pläne mußten allerdings der Oberbaudirektion sowie der "Residenzverschönerungskommission" zur Begutachtung vorgelegt und vom Kurfürsten abgesegnet werden. Die führte aufgrund der genauen Auflagen z. T. zu einem längeren Schriftwechsel (vgl. die umfangreichen Akten im StAM Best. 53a 560, 561, 562, 563).
Der Antrag des Oberappellationsrats Günste vom 20. August 1840 für "die Genehmigung zu einem nach den anliegenden Rissen zu erbauenden Wohnhause" (StAM Best. 53a 562) bezieht sich auf das von ihm vom Oberappellationsrat Engelhard erworbene Grundstück in dem spitzen Winkel zwischen der "Alten Wilhelmshöher Allee " (heute Königstor) und der neuen Straße. Es beinhaltete bereits ein Gartenhaus, das er in ein Wohnhaus umzubauen gedachte. Die zugehörigen Pläne Marb. Dep. 170 - Marb. Dep. 172 fertigte der Straßenbaumeister Rudolph an, der mehrfach zu den Planungen an der neuen Allee zugezogen wurde. Bereits am 7. September wurde durch Bromeis mitgeteilt, daß der Antrag "höchsten Ortes" nicht genehmigt worden sei. Dies erscheint um so bemerkenswerter, als das benachbarte Grundstück an der Einmündung der beiden Straßen bereits 1836 durch den Fabrikanten Haurand mit einem größeren Haus entlang der neuen Allee bebaut worden war. 1843 befand sich der ehemalige "Engelhardsche Garten" bereits im Besitz des Kupferstechers Nahl, der 1844 den diesmal genehmigten Umbau des Gartenhauses nach neuen Entwürfen vornehmen konnte (StAM Best. 53a 562).

Stand: August 2007 [UH]




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