1.64.11 Entwürfe von J. C. Rudolph


Ein Konvolut von neun gleichartig gestalteten, offensichtlich zusammengehörigen Aufrissen, die von Oberbaurat Johann Conrad Rudolph signiert sind, präsentiert städtische Wohnhäuser in einem klassizistisch geprägten Stil. Die Numerierung ("I"-"VII" sowie "XVII" u. "XVIII") läßt vermuten, daß es sich ursprünglich um eine größere Serie von Entwürfen handelte. Vier der Blätter sind 1826 datiert, wobei zwei davon zusätzlich die Signatur "C. Ruhl gezeichnet" tragen.
Am 1.12.1825 wurde in Kassel die "Residenzverschönerungskommission" eingesetzt, die alle baulichen Veränderungen in der Stadt begutachten und beratend begleiten sollte. In dieser Funktion wurden die Mitglieder der Kommission, die sich aus der Oberbaudirektion rekrutierten, u. a. bei der Gestaltung der Neubauten an der Wilhelmshöher Allee tätig (vgl. die Akten im StAM Best. 53a, Nr. 560 u. 561). Möglicherweise entstanden die Zeichnungen in diesem Zusammenhang als 'Musterkollektion' für bauwillige Kasseler Bürger, wie es später am Beispiel Albrecht Rosengartens überliefert ist (vgl. Schuchard 2000, Anm. 66). Die Signaturen und die unterschiedliche Gestaltung der Rahmen legen den Schluß nahe, daß bei dieser Serie von Entwürfen neben und mit Oberbaurat Rudolph mehrere Baueleven der Oberbaudirektion beteiligt waren.

Stand: August 2007 [UH]




© Hessen Kassel Heritage 2024
Datenschutzhinweis | Impressum