1.82.1 Mausoleum der Wilhelmine Caroline von Hessen


Kurfürst Wilhelm I. und seine Ehefrau, Kurfürstin Wilhelmine Caroline, eine geborene Prinzessin von Dänemark, wurden an verschiedenen Plätzen in Kassel bestattet. Wilhelm I. hatte als seinen Begräbnisort die Kapelle der von ihm errichteten Löwenburg bestimmt, wo 1821 auch die Beisetzung erfolgte. Für die Kurfürstin, die am 14. Januar 1820 verstarb, ließ ihr Ehemann am Rande des Altstädter Friedhofs ein eigenes Mausoleum erbauen.
Mit der Erstellung des Baues wie auch mit den Verhandlungen zum Ankauf des erforderlichen Grundstücks wurde Jussow beauftragt. Wilhelm I. wünschte die Fertigstellung des Grabgebäudes noch für dasselbe Jahr. Die Kosten wurden aus den Mitteln für den Bau der Chattenburg bestritten (StAM Best. 4a, 94 Nr. 28). Der Leichnam der Kurfürstin konnte am 19. Februar 1821 in das Mausoleum überführt werden, dessen ursprünglich vorgesehene Ausstattung wie auch Einzelheiten des Bauschmucks noch unvollendet waren und auch blieben. Neben dem Mausoleum wurden 1841 die Kurfürstin Auguste und, schon nach der Auflassung des Friedhofs 1843, deren Kinder Caroline (1854) und Friedrich Wilhelm I. (1875), der letzte hessische Kurfürst, bestattet. Nahe dem Mausoleum fand 1825 auch das Grab Jussows seinen Platz.
In der zweiten Jahrhunderthälfte erhielt der Bereich um das Grabmonument bis hin zur Spohrstraße eine parkartige Gestaltung, die 1905 bei der Errichtung der noch heute erhaltenen seitlichen Mauern und des Gitters aufgegeben wurde. Erst dadurch kam es zu der ursprünglich nicht vorhandenen deutlichen Abgrenzung des Mausoleums der Kurfürstin innerhalb des gesamten Begräbnisplatzes.
Das Mausoleum wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt. Bei der Wiederherstellung beschränkte man sich im Innern auf einfache Holzdecken.

Text übernommen aus Katalog Kassel 1999/CD-Rom [GF]




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