3.108.1 Ev. Kirche


Die Darstellungen des kleinen Kirchengebäudes in Schachten zeigen wie die von Johann Daniel Engelhard erbauten Kirchen in Heimarshausen (1833/34; vgl. Marb. Dep. II, 321), Oedelsheim (1830; Dehio Hessen 1982, S. 706; Denkmaltopographie 1990, S. 506f.; Lotze/Ende 2000) und Vollmarshausen (1839; Holtmeyer 1910, S. 202f.; Dehio Hessen 1982, S. 871) die Bemühungen um eine besondere Gestaltung und anspruchsvolle Ausstattung des Bauwerks. Bei der Ausführung des bereits 1819 geplanten (StAM Best. 53f., Nr. 761) und 1825 fertiggestellten Baues mußten allerdings vor allem bei den Fassaden und dem mittig auf dem Zeltdach positionierten Dachreiter Abstriche gemacht werden, so daß das Äußere des unverputzt gebliebenen Gebäudes heute eher unscheinbar wirkt (Ganßauge 1955, S. 75f. u. S. 80; Handbuch Hofgeismar 1966, S. 187f.; Dehio Hessen 1982, S. 778; Denkmaltopographie 1990, S. 231f.).
Alle drei Blätter weisen eine gleichförmige Gestaltung auf durch die jeweilige Kombination von Aufriß bzw. Schnitt mit dem Grundriß in sorgfältiger und detailgenauer Graphitzeichnung. Um beide Darstellungen auf einem Blatt unterbringen zu können, mußten deshalb unterschiedliche Maßstäbe verwendet werden. Auch wenn diese einheitliche Form auf eine Zusammengehörigkeit hinweist, erscheint dies nicht ganz sicher. In der von Engelhard zusammengestellten Auflistung für eine nie zustande gekommene Publikation (vgl. Engelhards Manuskriptblatt "Drittes Heft", mhk, Graphische Sammlung, Archiv; Ganßauge 1955, S. 80; vgl. auch das Haus Goeddaeus in Brünchenhain; GS 15760 - GS 15762) werden zwar "1. Blatt Aufriß der Kirche zu Schachten nebst Grundriß. / 2. Durchschnitt derselben nebst Balkenlager" erwähnt, als drittes Blatt wird dann aber "Gemahlte Fenster für diese Kirche" aufgeführt. Eine solche Zeichnung ist jedoch nicht erhalten, so daß an eine Änderung des ursprünglichen Publikationskonzepts zu denken wäre. Dagegen spricht allerdings, daß GS 16766 die Darstellung GS 16767 weitgehend wiederholt und lediglich eine Variante der Wandgestaltung zeigt.
Das weiterhin für die Publikation vorgesehene "Portrait […] des H. v. Schachten" könnte mit einem Porträtkopf in einem Laubkranz in Verbindung stehen, das sich ebenfalls in der Graphischen Sammlung befindet (Deutsche Zeichnungen 19. Jahrhundert, kleines Format, D-F).

Stand: August 2007 [GF]




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