3.127.1 Schloßgarten


Das Jagdschloß Wildeck bei Obersuhl im Kreis Hersfeld-Rotenburg gehörte zum Besitz der Landgrafen von Hessen-Rheinfels-Rotenburg. Die Sommerresidenz im Tal des Suhlbachs, um 1770 von Landgraf Constantin erbaut, verfügte über einen an den Westhängen terrassenförmig ansteigenden Park, der sich nach Süden 1,5 km weit erstreckte (Lepel 1939). Landgraf Carl Emmanuel beschäftigte sich ab 1778 mit der Ausgestaltung dieses Geländes. In diesem Zusammenhang entstanden 1789 die Zeichnungen Mangins für eine Grotte in einer der Terrassen. Die Numerierung der schwarz gerahmten kleinformatigen Zeichnungen spricht dafür, daß es noch weitere Entwürfe von seiner Hand, eventuell auch für andere Bauten, gab.
Die Verwirklichung des Grottenentwurfs war noch im selben Jahr immerhin soweit gediehen, daß Mangin in einem Brief äußerte, er habe mit dem Maurer wegen der Grotte gesprochen und werde ihm schriftlich weitere Anweisungen geben: "J'ai indoctriné notre jeune masson pour la grotte de Wildeck, je entrées en Correspondance avec lui et je le metterés au fait d'executer ce petit objet " (StAM Best. 70, Nachträge 227, Brief aus Mainz v. 29.8.1789). Im folgenden Jahr war er zudem persönlich in Wildeck (StAM Best. 70, Nachträge 227, Memorandum v. 8.7.1790), die Grotte wird allerdings in der Korrespondenz nicht mehr erwähnt.
Mit dem Aussterben der Linie Hessen-Rotenburg 1834 zerfielen die Bauten und Gartenanlagen in Wildeck, darunter auch diverse Pavillons, Tempel und Denkmäler. Auf die Existenz einer Grotte läßt heute vor Ort nichts mehr schließen.

Stand: September 2004 [UH]




© Hessen Kassel Heritage 2024
Datenschutzhinweis | Impressum