3.128.2 Bahnhof


Zu einer der bedeutendsten Bauaufgaben des 19. Jahrhunderts entwickelte sich auch in Deutschland der Eisenbahnbau mit seinen zahlreichen Empfangs- und Stationsgebäuden. 1835 wurde die erste Eisenbahnlinie von Nürnberg nach Fürth eröffnet. In Kurhessen setzten die Planungen für die Eisenbahn 1842 mit der Festlegung der Bahnlinien von Kassel nach Bebra und Karlshafen sowie über Marburg nach Frankfurt ein.
Am 10. September 1848 wurde der Bahnhof Wilhelmsbad bei Hanau im Zusammenhang mit der Eröffnung der privat finanzierten Frankfurt-Hanauer-Eisenbahn in Betrieb genommen (Lohr 1984, S. 169). Die Erweiterung der Linie bis nach Bayern (Aschaffenburg) erfolgte 1854. 1872 ging die Frankfurt-Hanauer-Eisenbahn in den Besitz der Hessischen Ludwigsbahn über, ehe sie 1897 wie viele andere Bahngesellschaften verstaatlicht wurde.
Ähnlich wie das Empfangsgebäude in Kassel-Wilhelmshöhe war auch dieser Bau ursprünglich eine Station mit separaten Räumen für die kurfürstliche Familie. Die beiden erhaltenen Entwürfe für das "Stations-Gebäude Wilhelmsbad" im Stil der englischen 'castle gothic' wurden allerdings auch hier in wesentlich vereinfachter Form umgesetzt. Spätere Umbauten veränderten den heute noch existierenden Bau deutlich.

Stand: August 2007 [UH]




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