3.21.1 Schloß Fasanerie


Um 1710 ließ Fürstabt Adalbert von Schleifraß ein kleines Landschloß im Wald zwischen Eichenzell und Pilgerzell vor den Toren Fuldas errichten (vgl. Siemer 1988, S. 126). Sein Nachfolger, Adolph von Dalberg, sorgte um 1730 für einen Ausbau dieser Anlage, der "Adolphshof" genannt wurde (heute das "Alte Schlößchen"). Nur wenige Jahre später begann unter seinem Nachfolger, dem späteren Fürstbischof Amand von Buseck, der Ausbau des Schlosses zu einer großzügigen Sommerresidenz durch Andrea Gallasini, der erst um 1750 vollendet wurde. Der neue Name lautete nun "Schloß Fasanerie", bis 1803 Sommersitz der Fürstbischöfe von Fulda. Nach der Besetzung durch napoleonische Truppen kam das Schloß 1816 an den hessischen Kurfürsten Wilhelm I., sein Sohn Wilhelm II. ließ das durch die zeitweilige Nutzung als Lazarett sehr mitgenommene Schloß 1825-1827 durch seinen Kasseler Hofbaumeister Johann Conrad Bromeis umbauen. Bis 1841 diente es ihm und seiner Gemahlin Kurfürstin Auguste als Sommerresidenz.
Die Zeichnungen von Leonhard Müller und Wilhelm Ludwig Schulz dienten vermutlich zur Vorbereitung der Umbauarbeiten unter Wilhelm II. In der Folge sollte auch der damals verwahrloste barocke Lustgarten umgestaltet werden, wobei der Kasseler Hofgärtner Wilhelm Hentze eine entscheidende Rolle spielte.

Stand: August 2007 [UH]




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