3.26.1 Gefängnis


Das noch existierende Gefängnisgebäude in Felsberg wurde laut Signatur auf Marb. Dep. II, 289a 1819 von Johann Conrad Bromeis entworfen. Damit kann das Oeuvre dieses Architekten um einen weiteren Bau ergänzt werden. Bromeis war zu diesem Zeitpunkt in Kassel als Landbaumeister tätig, zu dessen Bezirk auch das Amt Felsberg gehörte (HHCAS 1819 und v. a. HHCSAC 1820; Katalog Kassel 1988/1, S. 14).
Der Auftrag deutet jedoch darauf hin, daß Bromeis in dieser Zeit keineswegs "unbelastet durch die Aufgabe einer kurfürstlichen Bauverwaltung" (Schwarzer 1950, S. 42) war. Sehr wahrscheinlich lassen sich in seinem Zuständigkeitsbereich (vgl. HHCAS 1820) noch weitere Bauten von ihm ausfindig machen.
Anhand der fünf Zeichnungen aus dem Besitz des Landesamts für Denkmalpflege Hessen in Marburg (Marb. Dep. II, 289 - Marb. Dep. II, 293), läßt sich ein Teil der baulichen Entwicklung des Gebäudes nachvollziehen. Es war zunächst eingeschossig und wurde vor oder um 1840 zwecks Vermehrung der Zellen aufgestockt. Wie auch bei anderen Bauten feststellbar, blieben die in der Zeit des Kurfürstentums Hessen entstandenen Zeichnungen auch noch später in der preußischen Bauverwaltung in Gebrauch. Zu diesem Zweck wurden in Graphit Maßangaben in Metern eingetragen.
Die Knickfalte sowie der Vermerk "6 Bl" auf der Rückseite von Marb. Dep. II, 292 deuten darauf hin, daß diese Zeichnung zeitweilig zur Aufbewahrung mehrerer zum "Gefangenhaus" (sic) in Felsberg gehörenden Zeichnungen verwendet wurde.

Stand: August 2007 [GF]




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