4.18.1 Bahnhof


1846 wurde Julius Eugen Ruhl zum Direktor der kurhessischen Staatsbahnen ernannt. In dieser Funktion war er verantwortlich für die Bauten von vier Eisenbahngesellschaften: der Friedrich-Wilhelms-Nordbahn, der Main-Weser-Bahn, der Hanauer und der Schaumburg-Lippischen Bahn. Durch Vertrag mit der Thüringischen Eisenbahngesellschaft in Erfurt und der Herzoglich-Sachsen-Weimarischen Eisenbahn in Weimar wurden ihm am 26. Dezember 1848 auch die Bauten der Anschlußstrecke an die Friedrich-Wilhelms-Nordbahn bis nach Wommen-Herleshausen übertragen. Insgesamt 18 diesbezügliche Zeichnungen Ruhls, über deren Verbleib allerdings nichts bekannt ist (Lohr 1984, S. 158, 166), wurden zur Ausführung bestimmt. Erhalten ist nur eine querformatige, gebundene Mappe mit dem Titel "Grosherzoglich Sachsen-Weimarsche Eisenbahn. Entwürfe zu Dienstgebäuden. Bahnwärter-Gebäude I. II. u. IIIr. Classe. I. Stationsgebäude", die auf dem Einband mit dem eigenhändigen Vermerk Ruhls "Ruhl / Hofbaudirektor / eigen gehörig" versehen ist. Die besonders sorgfältig ausgestattete, liebevoll kolorierte Mappe enthält neben zwei Zeichnungen von Bahnwärterhäuschen auch zwei Blätter zum Empfangsgebäude in Eisenach. Es handelt sich aber offensichtlich nicht um Präsentationszeichnungen, da Ruhl sie der Beschriftung zufolge in seinem Besitz behalten wollte. Entgegen der Aktenlage kam der Entwurf Ruhls allerdings nicht zur Ausführung, vielmehr wurde erst 1904 ein Bahnhofsgebäude in Eisenach errichtet (Lohr 1984, S. 166).

Stand: August 2007 [UH]




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