4.62.1 Reformierte Kiche


Die Marburger Bestandsgruppe Marb. Dep. 248 umfaßt neben dem Konvolut mit Darstellungen zur Umgestaltung des Kirchenraums der Stiftskirche in Obernkirchen (Marb. Dep. 248a - Marb. Dep. 248d) zwei weitere Zeichnungen (Marb. Dep. 248e u. Marb. Dep. 248f), die aus Anlaß einer geplanten Veränderung eines Kirchenraums entstanden. Eine der beiden Zeichnungen läßt sich ebenfalls mit dem Baukondukteur Otto Gustav Koppen in Beziehung setzen, der hier einen Sichtvermerk hinterließ. Die andere Zeichnung fertigte ein Namensvetter an, dessen Identität noch ungeklärt ist.
Die reformierte Kirche in Rinteln fiel in den Zuständigkeitsbereich der Kasseler Baubehörde, da sie, nachdem das Konsistorium in Rinteln 1821 zu einer Konsistorialdeputation degradiert worden war, dem Kasseler Konsistorium unterstand. Schaumburg gehörte nun zum Konsistorium in Kassel und hatte eine Superintendentur mit zwei Klassen (Rinteln und Obernkirchen). Der Bestand an Archivalien wurde vom Hessischen Staatsarchiv Marburg (Best. 22a 5) an das Staatsarchiv Hannover abgeben und gelangte 1961 an das neu gegründete Staatsarchiv in Bückeburg .
Die reformierte Kirche, ehemals die Kirche St. Jakobi des Benediktinerinnenklosters, wurde zwischen 1270 und 1320 über rechteckiger Grundfläche als Bruchsteinbau errichtet (Dehio Bremen/Niedersachsen 1992, S. 1135). Die Seitenmauern sind durch gestufte Strebepfeiler und schlanke Spitzbogenfenster gegliedert. Der schlichte Saalraum zeigt fünf querrechteckige Kreuzgewölbe. Ähnlich wie bei dem Kirchenbau in Obernkirchen war auch hier eine Veränderung der Emporengestaltung geplant, die hier allerdings eine Folge der Orgelverlegung war.

Stand: August 2007 [MH]




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