12.15.3 nach Boullet


Im Nachlaß der Architektenfamilie Wolff befindet sich ein Konvolut von Zeichnungen in schwarzer und roter Feder auf Transparentpapier (14 Blätter) sowie übereinstimmenden Drucken, die gemeinsam in einem Umschlag aufbewahrt wurden, bezeichnet als "Maschinerie in der großen Oper zu Paris". Nach umfangreichen Nachforschungen stellte sich jedoch heraus, daß es sich hierbei um Nachzeichnungen bzw. Kopien der Abbildungen (insgesamt 13 Tafeln) aus dem 1801 in Paris erschienenen Werk "Essai sur l'art de construire les théatres, leurs machines et leurs mouvemens" des Maschinisten am Théâtre des Arts, Boullet, handelt.
Johann Heinrich Wolff hat dieses Werk vermutlich während seiner Pariser Studienjahre 1812-1814 kennengelernt und kopiert. Bemerkenswert erscheint allerdings, daß sowohl die Drucke als auch die Zeichnungen gegenüber dem Original seitenverkehrt sind, so daß man schließen muß, daß die Zeichnungen nach den Drucken und nicht direkt nach dem Buch entstanden. Unterstützt wird diese Vermutung durch die Tatsache, daß die Beschriftung in französischer Sprache bei den Zeichnungen einige Fehler aufweist, die bei den Drucken nicht vorhanden sind. In der Verwendung von roter und schwarzer Tinte orientiert sich Wolff an den Vorgaben der Publikation, in der sich die schwarzen Partien von den zartfarbig kolorierten Teilen der Konstruktionszeichnungen abheben.

Stand: August 2007 [UH]




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