1.4.3.2 - Kassel, Friedrichsplatz, Entwurf zur Neugestaltung, Aufriß mit Geländeprofil



1.4.3.2 - Kassel, Friedrichsplatz, Entwurf zur Neugestaltung, Aufriß mit Geländeprofil


Inventar Nr.: GS 16792
Bezeichnung: Kassel, Friedrichsplatz, Entwurf zur Neugestaltung, Aufriß mit Geländeprofil
Künstler: Johann Daniel Wilhelm Eduard Engelhard (1788 - 1856), Zeichner/-in
Datierung: um 1830
Geogr. Bezug: Kassel
Technik: Graphit, Feder in Schwarz, Blau und Rot
Träger: Papier
Wasserzeichen: Wappen
Maße: 35,5 x 100,3 cm (Blattmaß)
Maßstab: unbezifferter Maßstab ohne Maßeinheit
Beschriftungen: oben links: "123 / 118 1/2 x 2 = 237" (Graphit)


Katalogtext:
Die Zeichnung präsentiert das langgestreckte Profil des Geländes am unteren Ende des Friedrichsplatzes, erkennbar an dem 1824 von Bromeis umgestaltete Friedrichstor in der Mitte, kombiniert mit einer neuen, bis an die Bergkante vorgezogenen Bebauung, wie sie Engelhard in seinen dem Aufsatz von 1845 beigegebenen Plan zur Umgestaltung des Friedrichsplatzes (Engelhard 1845/1, S. 63) eingezeichnet hat. Im zugehörigen Text erläutert er die Situation wie folgt: "Diese obere Kante, an der die Bellevuestraße, der Friedrichsplatz und der Paradeplatz liegen, und an deren tiefstem Ende das neue Schloß angefangen wurde, ist nun zwar nicht horizontal, vielmehr hat dieselbe von dem Punkte A bis B, das ist auf eine Länge von etwas mehr als 3500 Fuß, beinahe 60 Fuß Fall" (Engelhard 1845/1, S. 56). Deshalb schlägt er vor, dieses Gefälle zu egalisieren, wobei der Friedrichsplatz in der Mitte die Höhe vorgeben soll. Das sanft abfallende Profil wird in der Zeichnung durch eine gestrichelte Linie angedeutet, während die Umrisse der Häuser zum Teil bereits auf der neuen Horizontallinie fußen. Wie schon im Situationsplan angelegt, ist die neue Bebauung auch hier absolut symmetrisch zum Friedrichsplatz hin ausgerichtet, wobei die langgestreckten Gebäude durch turmartige Pavillons akzentuiert werden sollten. Diese Art von Pavillonbauten erinnert deutlich an die diesbezüglichen Gebäudevarianten, die J.-N.-L. Durand in seinem auch an den deutschen Akademien benutzten Lehrbuch "Précis de Leçons d'Architecture" (Durand 1817-1821 (1985), Bd. II, Taf. 7) vorlegte.
Da statt des Residenzschlosses in der Mitte noch das Aue-Tor eingezeichnet ist, erscheint es naheliegend, daß das Blatt im Zusammenhang mit den vorbereitenden Überlegungen zu Engelhards Aufsatz um 1840 entstanden ist.
Stand: Mai 2005 [UH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 20.09.2017



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