2.3.10.1 - Kassel-Wilhelmshöhe, Schloß, Entwurf zum Corps de Logis mit Ansicht der Seitenflügel, Aufriß von Westen
2.3.10.1 - Kassel-Wilhelmshöhe, Schloß, Entwurf zum Corps de Logis mit Ansicht der Seitenflügel, Aufriß von Westen
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Inventar Nr.:
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GS 5731 |
Bezeichnung:
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Kassel-Wilhelmshöhe, Schloß, Entwurf zum Corps de Logis mit Ansicht der Seitenflügel, Aufriß von Westen |
Künstler:
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Heinrich Christoph Jussow (1754 - 1825), Architekt/-in
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Datierung:
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1791 |
Geogr. Bezug:
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Kassel-Wilhelmshöhe |
Technik:
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Graphit, Feder in Grau, grau laviert |
Träger:
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Papier, hellblaues Papier |
Wasserzeichen:
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keine Angabe |
Maße:
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25,1 x 70,5 cm (Blattmaß)
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Maßstab:
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unbezifferter Maßstab ohne Maßeinheit |
Beschriftungen:
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Katalogtext:
Jussows vom Landgrafen befürworteter Entwurf sah einen fünfzehnachsigen Bau vor. Die Gebäudemitte akzentuierte ein Giebel auf sechs ionischen Säulen und eine Kuppel. Die Schmalseiten versah er mit Apsiden als verbindendes Element zu den Flügelbauten. Einheitlichkeit mit den Seitenflügeln Du Rys erzielte er darüber hinaus durch die Rustizierung des Erdgeschosses, während die übrigen Geschosse wie dort verputzt werden sollten.
Das Blatt mit der Ansicht des Schlosses von Westen ist aus unterschiedlichen Zeichnungen montiert worden. Zu diesem Vorgehen sah sich Jussow vermutlich wegen der Eile des Wettbewerbs genötigt. Die Seitenflügel übernahm Jussow aus einem Entwurf der Ostseite des Schlosses und mußte sie deshalb für eine Westansicht über Kreuz vertauschen. Um Unstimmigkeiten zu verhindern, klebte er auf die Zeichnung Deckblätter auf, etwa im Bereich der Untergeschosse. Die ursprünglich für die Ostseite vorgesehenen Zeichnungen wiesen nämlich wegen des Geländeabfalls Sockelgeschosse auf, die nicht dem Zustand der Westseite entsprachen. Die Brüstungen mit Kugelverzierungen auf den Handläufen, ursprünglich gedacht als Verbindung zum Hauptgebäude, mußte er nun wegradieren. Die mit feiner Feder gezogenen Rahmungen der Zeichnungen machen darüber hinaus deutlich, daß es sich bei den Zeichnungen der Seitenflügel um eine Zweitverwendung handelt. In der neuen Konzeption sollten Terrassen mit figürlichem Schmuck die drei Gebäude miteinander verbinden. Auf Durchfahrten sollte verzichtet werden. Nachträglich ergänzte Jussow die mit Löwen flankierten Freitreppen vor den Seitenflügeln.
Der Entwurf unterscheidet sich in Einzelheiten von dem realisierten Bau. Er war in der Planung geringfügig kürzer konzipiert als in der Ausführung. Ein Friesgeschoß und Fenster im Kuppeltambour waren noch nicht geplant.
Text übernommen aus Katalog Kassel 1999/CD-Rom [FCS]
Literatur:
Bangert 1969, S. 33, Fig. 28 (Ausschnitt), S. 117, 120-122; Dittscheid 1987, S. 133, 338f., Nr. 102, Abb. 236; Katalog Kassel 1999/CD-Rom; Katalog Kassel 1999/1, S. 140, Kat.Nr. 25
Letzte Aktualisierung: 20.09.2017