1.82.1.1 - Kassel, Altstädter Friedhof, Bauaufnahme, Lageplan



1.82.1.1 - Kassel, Altstädter Friedhof, Bauaufnahme, Lageplan


Inventar Nr.: GS 5991
Bezeichnung: Kassel, Altstädter Friedhof, Bauaufnahme, Lageplan
Künstler: unbekannt
Datierung: um 1820
Geogr. Bezug: Kassel
Technik: Graphit, Feder in Grau und Rot, aquarelliert
Träger: Papier
Wasserzeichen: keine Angabe
Maße: 21,8 x 37 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "Métres" und Kasseler Dezimalruten
Beschriftungen: oben links: "Extract / Aus der Iten Section des großen / Plan von Cassel und der umliegenden / Gegend. Den großen Stadt-Todenhof / betrefend." (Feder in Schwarz)
mittig in der Darstellung: "Hochhuth", "A. Schneider Schmidt", "Weidemeyer", "Todenhof", "Zum Todenhof" (Feder in Braun)


Katalogtext:
Auf dem Planausschnitt ist der Altstädter Friedhof mit seiner näheren Umgebung wiedergegeben. Im 16. Jahrhundert außerhalb der Stadt angelegt, war er bis zur Anlage des neuen Hauptfriedhofs an der Holländischen Straße im Jahr 1843 in Benutzung. Dargestellt sind außer der Fläche des Friedhofs vor allem die nach Süden angrenzenden Gärten mit ihren Gartenhäusern bis zum Kölnischen Tor. Auf der anderen Seite der rot markierten Stadtmauer des 18. Jahrhunderts sind einige Baublocks vom Königsplatz bis zu den großen Bauten der Hohentorkaserne vermerkt.
Jussow bezog sich in einem Schreiben vom 15. Juni 1820 an Wilhelm I. auf diesen Situationsplan, der möglicherweise schon vorher im Zusammenhang mit Überlegungen zur Ausdehnung des Friedhofs entstanden war, wie aus dem Vermerk "Zum Todenhof" geschlossen werden kann (StAM Best. 4a, 94 Nr. 28). Der so beschriftete Bereich wurde tatsächlich dem Friedhof zugeschlagen und später zum Teil mit der städtischen Feuerwache/Spritzenhaus überbaut.
Für den Standort des Mausoleums schlug Jussow einen an den Friedhof anschließenden Garten vor: "Das Begräbniß Monument selbst, würde schicklich in einem gleich neben dem Todenhofe gelegenen Garten erbaut werden können. Die Besitzerin dieses Gartens, eine Witwe des Schneiders Schmidt, hat für denselben 260 r. gefordert. In dem beiliegenden kleinen Plan ist er mit A bezeichnet" (Schreiben Jussows vom 15. Juni 1820, StAM Best. 4a, 94 Nr. 28). Möglicherweise plante Jussow auch, einen weiteren, direkt westlich angrenzenden Garten mit einzubeziehen, um das Grabgebäude mittig an der Südseite des Friedhofs plazieren zu können. Der Bau hätte auf diese Weise eine hervorgehobene Stellung erhalten. Die mit Graphit eingetragene Position des Gebäudes findet sich jedenfalls genau auf der Grenze der beiden Gärten. Dieser zweite Garten kam jedoch erst etwas später zum Friedhofsgelände hinzu, so daß das Mausoleum seinen endgültigen Platz etwas weiter östlich erhielt.

Text übernommen aus Katalog Kassel 1999/CD-Rom [GF]


Literatur:
Katalog Kassel 1999/CD-Rom


Letzte Aktualisierung: 09.04.2015



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