8.25.4.19 - Rom (?), Nachzeichnung eines Kandelabers und verschiedener Grabaltäre, perspektivische Ansicht



8.25.4.19 - Rom (?), Nachzeichnung eines Kandelabers und verschiedener Grabaltäre, perspektivische Ansicht


Inventar Nr.: GS 6149
Bezeichnung: Rom (?), Nachzeichnung eines Kandelabers und verschiedener Grabaltäre, perspektivische Ansicht
Künstler: Heinrich Christoph Jussow (1754 - 1825), Zeichner/-in
Datierung: 1784
Geogr. Bezug: Rom (?)
Technik: Graphit, Feder in Grau, grau und braun laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: keine Angabe
Maße: 31,6 x 49,5 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: unten mittig: "Jussow del Romae 1784." (Feder in Braun)


Katalogtext:
Der Kandelaber in der Bildmitte gibt ein Exemplar aus Rom wieder, das zu einer Serie von sechs Kandelabern aus dem ersten nachchristlichen Jahrhundert gehörte, die im 15. und 16. Jahrhundert bei S. Agnese fuori le mura gefunden wurden (Cain 1985, S. 184-187, Nr. 99, 100, Taf. 38,1-2). Eines der Stücke befand sich vor 1747 in der Villa Borghese, die übrigen wurden 1772 in die Vatikanischen Museen übeführt und restauriert. Nach der Restaurierung wurde ein Kandelaber der Serie wieder in S. Agnese fuori le mura aufgestellt.
Nachzeichnungen dieser Kandelaber sind bereits aus dem späten 15. und aus dem 16. Jahrhundert überliefert (Cain 1985, Taf. 93).
Verändert gegenüber dem Original ist bei Jussow die Verzierung des Schaftfußes mit einem Palmettenfries. Auf das moderne Feuerbecken, das den oberen Abschluß des Kandelabers bildet, hat Jussow verzichtet.
Die Basis des Kandelabers taucht wieder auf GS 6156 auf, dort allerdings mit einem anderen Aufsatz versehen.
Johann Christian Ruhl hat in einem Skizzenbuch Details des Kandelabers, nämlich die Basis und den Schaft, mit ähnlicher Lavierung wie Jussow wiedergegeben (Johann Christian Ruhl, Skizzenbuch, mhk, Graphische Sammlung, GS 5443, fol. 5 unten; Basis, 1787, fol. 6 oben, Schaft, 1789).
Links und rechts des Kandelabers ordnete Jussow verschiedene Grabaltäre an, deren Vorbilder größtenteils noch nicht identifiziert werden konnten. Bei dem mittleren rechten Stück handelt es sich um den Grabaltar der Antonia Helene (vgl. Altmann 1905, S. 75, Nr. 25, Fig. 64; Boschung 1987, S. 96, Nr. 645, Taf. 15). Auch diese Graburnen tauchen bei Johann Christian Ruhl in derselben Ansicht und mit einer ähnlichen Lavierung wie bei Jussow wieder auf (Johann Christian Ruhl, Skizzenbuch, mhk, Graphische Sammlung, GS 5443, fol. 4 oben und unten, fol. 5 oben, 1793; fol. 7 unten, 1787; fol. 8 unten, 1794; fol. 9 oben, 1793).

Text übernommen aus Katalog Kassel 1999/CD-Rom [WL]


Literatur:
Dittscheid 1987, S. 26, 262, Anm. 316; Katalog Kassel 1999/CD-Rom


Letzte Aktualisierung: 09.04.2015



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