2.12.1.2 - Kassel-Wilhelmshöhe, Treibhaus am Lindenberg, Entwurf, Grundriß, Aufriß der Längsseite und Querschnitt
2.12.1.2 - Kassel-Wilhelmshöhe, Treibhaus am Lindenberg, Entwurf, Grundriß, Aufriß der Längsseite und Querschnitt
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Inventar Nr.:
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GS 6292 |
Bezeichnung:
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Kassel-Wilhelmshöhe, Treibhaus am Lindenberg, Entwurf, Grundriß, Aufriß der Längsseite und Querschnitt |
Künstler:
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Heinrich Christoph Jussow (1754 - 1825), Architekt/-in
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Datierung:
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um 1810 |
Geogr. Bezug:
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Kassel |
Technik:
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Graphit, Feder in Grauschwarz, braun, grau und rosa laviert |
Träger:
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Papier |
Wasserzeichen:
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keine Angabe |
Maße:
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50,6 x 33,3 cm (Blattmaß)
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Maßstab:
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bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "Fuß" |
Beschriftungen:
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Katalogtext:
Der Grundriß zeigt ein aus drei Räumen bestehendes Bauwerk, wobei das tragende Gerüst aus hölzernen Pfosten, Querverbindungen und Streben besteht. Über die gesamte Längsfront erstreckt sich der schmale, der Pflanzenüberwinterung dienende Treibhaussaal. Er kann im Winter durch zwei im Inneren des Baues installierte Öfen beheizt werden. Eine Detailzeichnung zu einem der Öfen findet sich auf einem separaten Blatt (GS 6037). An den Treibhaussaal, dessen Mittelachse sich in einer Tür öffnet, schließen sich zwei gleich große quadratische Räume an, die durch eine Tür miteinander in Verbindung stehen.
Der Querschnitt durch das Treibhaus gibt den hohen über anderthalb Geschosse sich erstreckenden und mit einem Pultdach gedeckten einachsigen Saal wieder. Ferner erscheint im Querschnitt ein Ofen mit Rauchabzug und Schornstein sowie der rückseitige mit Pultdach an den Treibhaussaal sich anlehnende eingeschossige dreiachsige Baukörper.
Der obere Teil des Entwurfs gilt der vorderen Längsseite des Bauwerkes und zeigt den mit Sprossenfenstern vollständig verglasten Treibhaussaal. An den Flanken befinden sich die Schornsteine der beiden Öfen.
Nachdem die alte Orangerie 1778 abgebrannt war, wurde unter Wilhelm IX. 1789 ein neues Treibhaus im Obst- und Gemüsegarten erbaut (Holtmeyer 1913, S. XLIV). Damit lag es wie alle anderen Wirtschaftsbauten außerhalb vom Park auf der Nordseite am sog. Lindenberg. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts erfolgte dort der Bau weiterer Treibhäuser. Es handelte sich hierbei um reine Anzuchthäuser. Sie dienten einerseits der Produktion einjähriger Blumen für die alljährliche Bepflanzung der Blumenbeete im Schloßpark. Andererseits konnte in diesen Gewächshäusern das für zahlreiche Anläße erforderliche Dekorationsgrün durch Eigenanbau kostengünstiger erzeugt werden als durch Zukauf. Darüber hinaus wurden in diesen stets mit Öfen ausgestatteten Warmhäusern frostempfindliche Bäume und Sträucher aus dem Mittelmeergebiet und aus Übersee überwintert.
Text übernommen aus Katalog Kassel 1999/CD-Rom [HB]
Literatur:
Katalog Kassel 1999/CD-Rom; Katalog Kassel 1999/1, S. 194, Kat.Nr. 62
Letzte Aktualisierung: 09.04.2015