1.61.1.6 - Kassel, Palais Schaumburg, zweites Vorprojekt, Entwurf zum Erdgeschoß, Grundriß



1.61.1.6 - Kassel, Palais Schaumburg, zweites Vorprojekt, Entwurf zum Erdgeschoß, Grundriß


Inventar Nr.: L GS 13651,6
Bezeichnung: Kassel, Palais Schaumburg, zweites Vorprojekt, Entwurf zum Erdgeschoß, Grundriß
Künstler: Julius Eugen Ruhl (1796 - 1871), Zeichner/-in, Entwurf
Datierung: um 1833
Geogr. Bezug: Kassel
Technik: Graphit, Feder in Schwarz, braun und blau laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: "RUSE & TURNERS / 1815."
Maße: 44,2 x 55,9 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab ohne Maßeinheit
Beschriftungen: oben mittig: "Rez-de-Chausée" (Feder in Schwarz)
in der Darstellung: Erläuterungen (Feder in Schwarz)


Katalogtext:
Hinter dem kolossalen Säulenportikus, der den Zugang in den Hauptflügel des Palais bildet, liegt das dreischiffige Vestibül und das daran anschließende Treppenhaus mit seiner rundbogigen Abschlußwand. Rückwärtig zeichnet sich dieser Bereich als vorspringender Fassadenteil am Außenbau ab. Die beiden Säulenreihen, die das Vestibül gliedern, vermitteln zwischen beiden Bereichen, indem sie bis zur Treppe geführt und von den in der Säulenflucht angeordneten Geländerpfosten des Aufgangs verlängert werden. Als Schnittstelle wirkt auch das Interkolumnium in diesem Bereich, das als mittlerer Abschnitt des durchlaufenden Korridors wahrgenommen wird. Von hier aus sind - dem ersten Vorprojekt vergleichbar - die Zimmer der vorder- und rückseitig angelegten Raumfolge zugänglich, zu der die zum Wilhelmshöher Platz ausgerichteten Wohnungen des Mundschenken, des Burggrafen sowie der Hofintendanten zählen. Wie dort befinden sich im rückwärtigen Gebäudeteil die kreuzgratgewölbte Silberkammer und die Wohnungen des dafür zuständigen Silberdieners und des Silberburschen.
Auch in diesem Entwurf ist der Hauptflügel als autonomer Bauteil ausgelegt, an den der seitliche Flügel schräg anschließt. Zu dem auf dieser Geschoßebene untergebrachten Küchenbereich gehören außer der Küche selbst, der Backkammer, der Konditorei sowie diverser Vorratsräume auch die vorderseitig gelegenen Wohnungen des Küchenmeisters, des Hilfskochs sowie die durch einen Flur getrennte Küchenschreiberei, die Kellnerei und der durch eine Deckenwölbung hervorgehobene Speisesaal des "Hof-Offizianten" und die dazugehörige Speisekammer.
Damit stimmen die Raumaufteilung und die zugewiesene Nutzung des zweiflügeligen Gebäudes weitgehend mit dem ersten Projekt überein. Die am Außenbau bereits deutlich sichtbare Verstärkung der repräsentativen Wirkung des Gebäudes wird im Innern durch die Inszenierung eines weiträumigen Eingangs- und Erschließungsbereichs reflektiert.
Stand: August 2007 [MH]


Literatur:
Lohr 1984, Nr. 76, Abb. 76, S. 118, 121


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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