11.6.2.2 - Landschloß, Entwurf (?), Grundrisse
11.6.2.2 - Landschloß, Entwurf (?), Grundrisse
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Inventar Nr.:
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L GS 13817 |
Bezeichnung:
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Landschloß, Entwurf (?), Grundrisse |
Künstler:
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Friedrich Conradi (1670 - 1750), Zeichner/-in, fraglich
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Datierung:
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um 1700 |
Geogr. Bezug:
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Technik:
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Graphit, Feder in Schwarz, graublau, rosa, braun, grün und gelb laviert |
Träger:
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Papier |
Wasserzeichen:
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Lilie über Wappenschild mit Schrägbalken und "DS" |
Maße:
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58,5 x 45,5 cm (Blattmaß)
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Maßstab:
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bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "Fuß" |
Beschriftungen:
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in der Darstellung: Berechnung (Graphit) unten rechts: "Paul du Ry (?)" (nachträglich) (Graphit) verso: "Vielleicht aus dem Architekturbüro des Paul du Ry" (Graphit)
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Katalogtext:
Auf dem farbig lavierten Blatt sind die Grundrisse der drei Geschosse des in L GS 13779 im Aufriß dargestellten Landschlosses präsentiert. Durch das Vorziehen der Seitenkompartimente entsteht die H-Form, die sich in vergleichbarer Weise bei den Schloßbauten von Körtlinghausen, Vinsebeck und Welda des Hildesheimer Architekten Justus Wehmer aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts findet. Einen Schloßbau mit entsprechender Grundrißbildung stellt Penther in seiner "Ausführlichen Anleitung zur bürgerlichen Bau-Kunst" vor (Penther 1745, Taf. XL u. S. 107f.).
Das Souterrain, dessen Seitenteile gewölbt sind, ist, wie die Backöfen zeigen, für Wirtschafts- und Küchenzwecke bestimmt. Bereits hier fällt die spiegelsymmetrische Raumdisposition auf, die auch in den beiden folgenden Geschossen strikt durchgehalten wird. Für jedes Stockwerk sind in den Flügeln je zwei Appartements mit zusammen vier Schlafzimmern sowie seitlich des Mittelsaals zwei weitere Schlafzimmer vorgesehen. Zugeordnet sind jeweils größere gemeinsame Räume und ein Saal in der Hausmitte, der sich im Obergeschoß über die ganze Gebäudetiefe erstreckt. In konsequenter Weise sind die beiden Haushälften mit je einem eigenen Treppenhaus ausgestattet.
Die Grundrißdisposition wirkt insgesamt eher idealtypisch als auf ein konkretes Projekt bezogen, so daß es sich bei der Zeichnung auch um ein Studienblatt handeln könnte.
Aufgrund der Darstellungsweise und des spezifischen Zeichenduktus zu Bauzeichnungen des vor allem in Karlshafen tätigen Baumeisters Friedrich Conradi (1670-1750) läßt sich L GS 13817 mit großer Wahrscheinlichkeit diesem zuordnen (vgl. Conradis Entwurfszeichnung für ein Badehaus im Gesundbrunnen bei Hofgeismar, StAM Best. 300/11 C 19, Nr. 3).
Stand: August 2007 [GF]
Literatur:
unpubliziert
Letzte Aktualisierung: 08.09.2017