12.10.1.6 - Entwurf zu einer Spiegel- und einer Türdraperie, Ansicht
12.10.1.6 - Entwurf zu einer Spiegel- und einer Türdraperie, Ansicht
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Inventar Nr.:
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Marb. Dep. 100b |
Bezeichnung:
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Entwurf zu einer Spiegel- und einer Türdraperie, Ansicht |
Künstler:
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unbekannt
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Datierung:
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1840 - 1850 |
Geogr. Bezug:
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Technik:
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Graphit |
Träger:
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Papier |
Wasserzeichen:
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"J WHATMAN / TURKEY MILL / 1835" |
Maße:
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25,9 x 39,2 cm (Blattmaß)
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Maßstab:
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- |
Beschriftungen:
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Katalogtext:
Die beiden Darstellungen zeigen Entwürfe für die Tür-, Spiegel(?)- und Kamindraperie eines Raumes. Ausgehend von einer Lambrequin-Form mit rund- bzw. spitzbogig ausgeschnittenen Einzelblenden mit verlängerten Seitenteilen wird ein Ensemble von Querbehängen vorgestellt. Dabei sind die spitzbogigen Blenden mittig gesetzt und betont mit einer Quaste verlängert. Eine erst im 19. Jahrhundert auftretende Mode betrifft die Verzierung des Kamins, dessen Öffnung hier als perspektivisch sich verengender Schacht gezeigt ist. Die Nietungen in der Darstellung deuten auf eine Konstruktion aus Metallblech hin.
Über Spiegel und Tür sind drei Einzelblenden mit tief heruntergezogenen Seitenteilen über eine Vorhangstange geschlungen. Quastenkordeln hängen tief von den gedrechselten Endstücken herab. Die durch die Blendenform bereits akzentuierte Mitte wird zusätzlich betont, indem der obere Abschluß als modifiziertes Rollwerk ausgebildet ist. Farbkräftige Borten säumen das brokatartige Textil. Die zweiflügelige Tür kann durch einen Vorhang, der in der Darstellung seitlich gerafft ist, verhüllt werden.
Vorschläge für eine kombinierte Fenster- und Kaminverkleidung unterbreitet das Werk von Jules Verdellet "Manuel géométrique du Tapissier" (Paris 1864, Fig. 10; abgebildet bei Thornton 1985, S. 296). Dort finden sich ebenfalls verschiedene flache, konturenreiche Querbehänge mit tief herunterhängenden Seitenteilen.
Daß derartige Querbehänge eine anspruchsvolle, moderne Fensterverkleidung bedeuteten, zeigt die Fensterverkleidung im Schreibzimmer von Schloß Charlottenburg nach 1862 (Katalog Eichenzell 2004, S. 101, Kat.Nr. 31).
Stand: August 2007 [MH]
Literatur:
unpubliziert
Letzte Aktualisierung: 08.09.2017